San Francisco – Film: „Wildlife“


Ich war am 14.11.18 in San Francisoo und habe mir folgenden Film im Kino angeschaut:

 

„Wildlife“ (dt. Kinostart: 11.04.19)  104 min  drama, adpatation

dir. Paul Dano  cast: Ed Oxenbould, Carey Mulligan, Jake Gyllenhaal, Bill Camp, Darryl Cox

 

Im Jahr 1960. Der 14-jährige Joe (Ed Oxenbould) ist mit seinen Eltern Jeanette (Carey Mulligan) und Jerry (Jake Gyllenhaal) nach Montana gezogen. Sein Vater verliert jedoch schon bald seinen Job und beschließt dann auch noch, sich anderen Männern anzuschließen, um die nahenden Waldbrände zu bekämpfen. Joe bleibt mit seiner Mutter allein zurück und muss irgendwann mitansehen, wie sie eine Affäre mit einem viel älteren Mann (Bill Camp) beginnt…

 

B (Wertung von A bis F) „Wildlife“ basiert auf Richard Fords gleichnamigen Roman. Es ist das Regiedebüt des amerikanischen Schauspielers Paul Dano („Little Miss Sunshine“, There Will Be Blood, 12 Years a Slave, Prisoners, Love & Mercy). Das Drehbuch hat Paul Dano zusammen mit seiner Partnerin Zoe Kazan (die vordergründig als Schauspielerin aus Filmen wie Ruby Sparks, The Big Sick, The Ballad of Buster Scruggs bekannt ist) geschrieben. 

Paul Dano ist nicht nur ein exzellenter Schauspieler, sein vielversprechendes Regiedebüt zeugt auch von einem Talent als Filmemacher. Er hat einen Blick für Szenenbilder und dafür, wie man die Handlung und die Charaktere am besten in Szene setzt. Etwas arbeiten muss er noch an der Auswahl eines geeigneten Hauptdarstellers. Ed Oxenbould mangelt es an Ausstrahlung und Leinwandpräsenz und erschwerend dazu kommt noch, dass er seinen Filmeltern (Carey Mulligan und Jake Gyllenhaal) nicht im Entferntesten ähnlich sieht. Während des Films habe ich mir überlegt, ob Paul Dano vielleicht seiner Freundin Zoe Kazan einen Gefallen tun wollte und ihren jüngeren Bruder besetzt hat. Optisch ähnelt er nämlich tatsächlich Paul Danos Freundin. Die Geschichte hier wird aber nun aus der Perspektive von Ed Oxenboulds Charakter erzählt und damit ist der Junge quasi in jeder Szene zu sehen. Mit einem anderen, sympathischeren und talentierteren Jungen hätte mir der Film noch wesentlich besser gefallen. 

Carey Mulligan spielt Jeanette, eine frustrierte Ehefrau und Mutter. Viel zu jung hat sie geheiratet und ihren Sohn bekommen. Jetzt, mit Mitte 30 ist ihre Jugend vergangen, das Leben und einige verpasste Chancen haben aus ihr diese griesgrämige, zynische Frau gemacht. Solche Frauenfiguren sieht man in Filmen, die aus den 1960er Jahren stammen oder in der Zeit spielen eher, selten. Carey Mulligan spielt diese Jeanette so wahrhaftig, dass man kaum die Augen von ihr lassen kann. Es ist fesselnd zu beobachten, was sie ihrem 14-jährigen Sohn noch alles zumutet.

„Wildlife“ ist im Gespräch für einige Oscar-Nominierungen, u.a. Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller (Ed Oxenbould),  Beste Hauptdarstellerin (Carey Mulligan), Bester Nebendarsteller (Jake Gyllenhaal), Bestes adaptiertes Drehbuch

„Wildlife“ wurde erstmalig auf dem Sundance Film Festival 2018 gezeigt. Der Film ist am 19.10.18 in vier amerikanischen Kinos gestartet. Mittlerweile läuft er landesweit in 105 Kinos. Ich wollte den Film ursprünglich bereits auf dem NYFF56 sehen, hatte jedoch online kein Ticket erwerben können und habe den riesigen Andrang für diesen Film (und die anschließende Q & A) völlig unterschätzt. Als ich etwas mehr als eine Stunde vor Filmbeginn die Alice Tully Hall erreichte, standen bereits mindestens 60 Leute in der Stand-by-Ticket-Schlange, ich gab mich geschlagen und hatte mindestens zwei Stunden schlechte Laune. In Deutschland soll der Film ab dem 11.04.19 in den Kinos laufen. 

Trailer zu sehen: 

 

vorgeschaltete Trailer:

Trailer v. Film: „The Favourite„

Bewertung des Trailers: B+

Kommentar: möglicher Oscar-Kandidat. Yorgos Lanthimos neuer Film mit Olivia Colman, Rachel Weisz und Emma Stone

Wie oft schon im Kino gesehen: 4 x

Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: bereits auf dem NYFF56 gesehen


Trailer v. Film: „At Eternity´s Gate„

Bewertung des Trailers: B+

Kommentar: Neuer Film des Künstlers Julian Schnabel. Ein Biopic über Vincent van Gogh mit Willem Dafoe in der Hauptrolle

Wie oft schon im Kino gesehen: 1 x

Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: mittlerweile bereits gesehen


Trailer v. Film: „Shoplifters„

Bewertung des Trailers: B-

Kommentar: japanischer Film und Goldene-Palme-Gewinner 2018

Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x

Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%


Trailer v. Film: „Burning„

Bewertung des Trailers: B+

Kommentar: koreanischer Film und Verfilmung einer Kurzgeschichte von Haruki Murakami

Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x

Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

NYFF56: Der Beginn der Warteschlange für SB-Tickets für das „Wildlife“-Screening

 

4 Gedanken zu “San Francisco – Film: „Wildlife“

  1. Ich habe zuerst gelesen: „Ich habe mich geschlagen“, anstatt „ich gab mich geschlagen“ und dachte wow, soweit geht sie für einen Film :))))
    Die Mulligan ist einfach eine Dramenqueen. Sie hat immer was Melancholisches.
    Ed Oxenbould kenne ich nur aus „Better Watch Out“, dafür ging er, aber er ist halt keine Schönheit (er geht so in Richtung Clint Howard ) und ich kann mir auch nicht vorstellen, das ein Kind von Mulligan und Gyllenhaal so aussehen würde :))

    „Burning“ klingt sehr spannend. Das ist definitiv was für mich.

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    • „Ich habe zuerst gelesen: „Ich habe mich geschlagen“, anstatt „ich gab mich geschlagen“ und dachte wow, soweit geht sie für einen Film :))))“
      :)) … nee, ich war aber wirklich stinkig und werde es immer noch, wenn ich daran denke. Vordergründig auf die Festivalleitung, die – trotz der großen Nachfrage – keine weiteren Vorstellungen einplante, aber natürlich auch auf mich, das hätte ich einfach wissen müssen und früher dort auftauchen müssen. Nach „The Favourite“ war das der Film auf den ich mich am meisten gefreut habe.

      Ich mag die Mulligan ja wirklich gerne.

      Wusstest Du es vom Namen oder Aussehen her, dass er bei „Better Watch Out“ mitspielte oder musstest Du nachschauen. Ich wollte ja wissen, ob es wirklich Zoe Kazans Bruder ist und habe entsprechend auch gelesen, dass er da mitspielte. An ihn konnte ich mich allerdings gar nicht mehr erinnern, nur noch an den putzigen Jungen, der dann gar nicht so putzig war und dass ich den Film sehr mochte. 🙂

      Gefällt 1 Person

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