Ich war am 16.02.24 in Berlin und habe mir folgenden Film im Kino angeschaut:
„Janet Planet“ 110 min drama
dir. Annie Baker cast: Julianne Nicholson, Zoe Ziegler, Elias Koteas, Will Patton, Sophie Okonedo
Im Jahr 1991. Die 11-jährige Lacy (Zoe Ziegler) lebt mit ihrer Mutter Janet (Julianne Nicholson) in einem großem Haus irgendwo auf dem Land in Massachusetts. Lacy ist Einzelkind und auch eine Einzelgängerin, um so wichtiger ist ihre Bindung zu ihrer Mutter. Die hat aber immer wieder Beziehungen. Mit Wayne (Will Patton) ist sie schon länger zusammen, zum Missfallen von Lacy wohnt er auch mittlerweile in ihrem Haus…
C+ (Wertung von A bis F) „Janet Planet“ ist das Spielfilmdebüt der amerikanischen Dramatikerin Annie Baker. Auch das Drehbuch hat sie zu ihrem Film geschrieben. Für ihr Theaterstück „The Flick“ wurde sie mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnet.
„Janet Planet“ ist ein Film über das Erwachsenwerden, aber einer, der sich hauptsächlich auf die Mutter/Tochter-Beziehung konzentriert. Erzählt wird aus der Perspektive der 11-Jährigen Lacy, ihre Geschichte ist in sieben „Abschnitte“ unterteilt. Diese Abschnitte sind aus Sicht des Kindes wie kleine Lebensabschnitte und hängen mit den Beziehungen ihrer Mutter zusammen. Der Film ist dialogreich, aber sehr ruhig, fast schon einlullend. In manchen Sequenzen (nicht nur die der tatsächlichen Aufführung) hat der Film auch etwas theaterhaftes, kein Wunder kommt die Regisseurin doch vom Theater. Mir gefiel das Gezeigte in weiten Teilen, was wohl daran lag, dass Annie Baker es geschafft hat, mich in die Zeit der 1990er Jahre und halt auch in diese spezielle Gegend, dieses ländliche Massachusetts, zu versetzen. Das Authentische hat sicher auch damit zutun, dass auf 16mm Film gedreht wurde und die Regisseurin in eben dieser Gegend selbst aufgewachsen ist.
Julianne Nicholson als alleinerziehende Mutter Janet ist sympathisch und greifbar. Nicht so happy war ich mit dem Kind. Ich konnte mit der eigenbrötlerischen, rothaarigen Lacy nicht viel anfangen. Zoe Ziegler ist hier das erste Mal überhaupt vor der Kamera. Leider konnte ich nicht das in dem Mädchen sehen, was augenscheinlich die Filmemacherin beim Casting in Zoe Ziegler gesehen hat. Ich fand sie völlig ausdruckslos und denke, dass mir der Film mit einem anderen Kind noch mehr zugesagt hätte.
„Janet Planet“ wurde erstmalig auf dem Telluride Film Festival 2023 gezeigt. „Janet Planet“ wurde bereits im letzten Jahr von A24 gekauft. Derzeit ist aber weder ein amerikanischer noch ein deutscher Kinostarttermin bekannt. Der Film wurde auf dem 74. Berlin International Film Festival in der Sektion Panorama gezeigt. Ich habe ihn auf der Berlinale in der Internationalen Premieren-Vorstellung gesehen. Gezeigt wurde die OV. Die Filmemacherin Annie Baker und die Schauspielerin Sophie Okonedo waren anwesend und haben sich den Film mit den Berlinale-Zuschauern zusammen angeschaut.
Bislang ist noch kein Trailer verfügbar.
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