TV – Serie: „The Man in the High Castle, 1. Staffel“


Ich habe mir die komplette Staffel folgender Amazon-Prime-Serie angeschaut:

„The Man in the High Castle, 1. Staffel“ (in D. über Amazon Video zu beziehen) 10 x approx. 55 min drama, thriller, alternate history, adapation
dir. David Semel, Daniel Percival, Ken Olin, Michael Rymer, Bryan Spicer, Nelson McCormick, Brad Anderson, Karyn Kusama, Michael Slovis cast: Alexa Davalos, Rupert Evans, Luke Kleintank, DJ Qualls, Rufus Sewell, Cary-Hiroyuki Tagawa, Carsten Norgaard, Joel de la Fuente, Burn Gorman

Im Jahr 1962. Nazi-Deutschland und Japan haben den Zweiten Weltkrieg gewonnen. Adolf Hitler ist noch am Leben, er ist jedoch sehr krank und es wird mit seinem baldigen Ableben gerechnet. Die Siegermächte haben die Vereinigten Staaten von Amerika besetzt. Die Ostküste und weite Teile des Südens der Vereinigten Staaten sind das Greater Nazi Reich und werden von den amerikanischen Nazis verwaltet. Die Westküste, die sogenannten Pacific States, wurden  von den Japaner besetzt. Zwischen dem Greater Nazi Reich und den Pacific States liegt ein neutrales Territorium, die Rocky Mountain States.

Zwischen den beiden Besatzungsmächten, den Nazis und den Japanern herrscht ein Kalter Krieg und sollte Hitler sterben, wird es zu einem erneuten Machtkampf dieser Supermächte kommen.

Der 27-jährigen Amerikaner Joe Blake (Luke Kleintank) lebt in New York und tritt der Widerstandsbewegung bei. Er bekommt den Auftrag, einen LKW mit Kaffeemaschinen von New York nach Canon City, in die Neutrale Zone zu überführen. Joe findet heraus, dass er in Wirklichkeit eine Filmrolle schmuggeln soll.

Die junge Juliana (Alexa Davalos) lebt mit ihrem jüdisch-stämmigen Freund Frank (Rupert Evans) in dem, von den Japanern besetzten San Francisco. Eines Abends überreicht ihr ihre Halbschwester eine mysteriöse Filmrolle. Sie wird kurz darauf von der japanischen Militärpolizei Kempeitai ermordet. Juliana schaut sich die Filmaufnahmen an, sie zeigen einen anderen Ausgang des Zweiten Weltkrieges. Juliana versucht nun die Filmrolle nach Canon City, in die neutrale Zone zu schmuggeln, um sie dort einer Kontaktperson in der Widerstandsgruppe zu übergeben…

 

 

B- (Wertung von A bis F) „The Man in the High Castle“ basiert vage auf dem gleichnamigen, im Jahr 1962 veröffentlichten Buch von Philip K. Dick. Im Deutschen ist das Buch unter dem Titel „Das Orakel vom Berge“ bekannt. Der Schriftsteller hat bereits Vorlagen zu den Filmen „Blade Runner“, „Total Recall“ und „Minority Report“ geschrieben.

Ridley Scott hat bereits vor längerer Zeit die Rechte an dem Buch gekauft. Die Serie wird von ihm produziert. Frank Spotnitz ist der Showrunner der Serie. Mit seiner Arbeit als Autor, Regisseur und Produzent an Serien wie „X-Files“ und „Millennium“ hat er sich bereits einen Namen gemacht.

„The Man in the High Castle“ erzählt eine Alternativweltgeschichte. Ich liebe generell diese „Was-wäre-wenn?“-Geschichten. Hier also eine ziemlich einschüchternde Rahmenhandlung, in der Hitler tatsächlich den zweiten Weltkrieg gewonnen hat. Die Siegermächte Nazi-Deutschland und Japan haben daraufhin die Vereinigten Staaten von Amerika besetzt.

Am meisten kann ich das hochwertige und authentische Produktionsdesign loben, hier wurde offensichtlich viel Geld sinnvoll und kreativ investiert. Auch wirkte diese Welt, in die wir als Zuschauer geführt werden, recht durchdacht. Inhaltlich fand ich die erste Staffel zwar bis zum Schluss spannend, aber die einzelnen Handlungstränge sind mir zu einfallslos und bleiben auch zu sehr an der Oberfläche. Ein wichtiges Plot-Detail sind die Filmrollen, leider sind die Zusammenhänge bis zum Schluss irritierend. Das Staffelfinale („A Way Out“) ist enttäuschend, auch bringt es nicht wirklich Licht ins Dunkel. Einige der Charaktere der ersten Staffel starten zu Beginn mit einer vielversprechenden Story, die für mich aber nicht das halten konnte, was ich mir davon versprach. Eine kleinere Rolle spielt der Kopfgeldjäger, der der Marshal – mit seinem viel zu großen Mantel und seinem Genuschel schrammt immer ganz sachte an einer Karikatur vorbei. Am Besten haben mir Mr. Tagomi (gespielt von Cary-Hiroyuki Tagawa) und tatsächlich der Obergruppenführer John Smith (gespielt von Rufus Sewell) gefallen.

In den meisten amerikanischen Filme, die sonst in der Nazi-Zeit angesiedelt sind, sprechen die deutschen Charaktere (weil sie auch vorwiegend von englisch-sprachigen Schauspielern gespielt werden) Englisch miteinander. Ist jetzt natürlich nicht so realistisch. Bei „The Man in the High Castle“ gefällt mir, dass es hier einen Grund dafür gibt, warum die Nazis untereinander Englisch sprechen. Es sind überwiegend in den U.S.A. geborene Nazis und die sprechen kein (bzw. kaum) Deutsch. Das hindert sie aber nicht daran, den Obergruppenführer immer wieder – entsprechend seinem militärischen Rang anzusprechen. (…und das ist sicherlich kein, für die Amerikaner leicht auszusprechendes Wort)

 

 

Die wichtigsten Charaktere im Einzelnen: 



Juliana Crain lebt in dem von Japanern besetzten San Francisco mit ihrem Freund Frank (gespielt von Rupert Evans) zusammen. Muss den Mord an ihrer Halbschwester mitansehen und bekommt kurz vor ihrem Tod noch eine Filmrolle zugespielt, die sie in die Neutrale Zone bringen und einer Kontaktperson übergeben will. Gespielt wird Juliana von der französisch-amerikanischen Schauspielerin Alexa Davalos. Sie hat in einigen amerikanischen TV-Serien („Angel“, „Reunion“) mitgewirkt und auch in ein paar wenigen Kinofilmen (The Chronicles of Riddick, Feast of Love, Clash of the Titans)

Frank ist Julianas Freund und lebt mit ihr in der japanischen Besatzungszone. Er hat jüdische Wurzeln, arbeitet in einer Fabrik. Eigentlich ist er Schmuckdesigner. Frank wird von dem englischen Theater-, TV- und Kinoschauspieler Rupert Evans gespielt. Er hat u.a. in Guillermo del Toros „Hellboy“ mitgewirkt.

Joe Blake wurde in New York von dem amerikanischen Widerstand rekrutiert. Für den Widerstand soll er eine Filmrolle in die Neutrale Zone schmuggeln. Oder ist er gar nicht der, für den ihn andere halten? Joe Blake wird von dem amerikanischen Schauspieler Luke Kleintank gespielt. Er hat in zahlreichen TV-Produktionen (z.B. „Gossip“, The Good Wife“)

John Smith ist der SS Obergruppenführer. Er lebt in einer Vorstadt in New York und ist verheiratet und hat drei Kinder. John Smith wird von englischen Theater-, TV- und Filmschauspieler Rufus Sewell gespielt. Für mich ist John Smith die interessanteste Figur der Serie. Er hat in der HBO-Mehrteiler „John Adams“ und in der TV-Serie „Eleventh Hour“ mitgespielt. Auch hat er in vielen Kinofilmen, u.a. „The Illusionist“ mitgewirkt.

Colonel Rudolph Wegener ist ein Nazi-Offizier, aber hat Geheimnisse, insbesondere mit dem japanischen Handelsminister. Rudolph Wegener wird von dem dänischen Schauspieler Carsten Norgaard gespielt. Er hat bereits in einigen Kinofilm mitgespielt, u.a. „End Game“. Er hat auch in einigen amerikanischen TV-Serien mitgewirkt und sogar schon in einer „Tatort“-Folge.

Mr. Tagomi ist der Handelsminister der Pacific States. Der Japaner hat seine Frau verloren. Wunderbar gespielt wird der Handelsminister von dem japanisch-amerikanischen Schauspieler Cary-Hiroyuki Tagawa. Er hat in zahlreichen TV-Serien (z.B. „Nash Bridges“, „Revenge“) und auch in einigen Kinofilmen u.a. „The Art of War“, „Pearl Harbor“, „47 Ronin“ mitgewirkt.

Chief Inspector Kido ist der Kopf der japanischen Militärpolizei Kempeitai. Chief Inspector Kido wird von dem amerikanischen Schauspieler Joel de la Fuente gespielt. Er hat in einigen TV-Serien (u.a. „Law & Order: Special Victims Unit“, „All My Children“, „Hemlock Grove“) mitgewirkt.

Der Marshal ist ein Kopfgeldjäger, der auf der Suche nach Menschen ist, die aus dem Konzentrationslagern entflohen sind. Gespielt wird der Marshal von dem amerikanischen Schauspieler Burn Gorman. Er hat in der HBO-Serie „Game of Thrones“ mitgespielt und auch in zahlreichen Kinofilmen, u.a. The Dark Knight Rises, „Pacific Rim“ und Crimson Peak Für mich gibt Burn Gorman die schlechteste Performance in „The Man in the High Castle“.
Die Pilotfolge (The New World) wurde erstmalig am 15.1.15 über Amazon Instant Video veröffentlicht. Die kompletten 10 Episoden waren ab dem 20.11.15 per Streaming abrufbar. Amazon hat bereits im Dezember 2015 eine zweite Staffel der Serie in Auftrag gegeben.
Trailer zu sehen:

Der Vorspann:

5 Gedanken zu “TV – Serie: „The Man in the High Castle, 1. Staffel“

  1. Habe ich mich bislang noch nicht ran getraut. Rufus Sewell mag ich nicht.
    Hier liegen außerdem noch so viele andere Serien, die gesehen werden wollen… Ich habe einfach keine Zeit -heul- :))
    Ah, Cary-Hiroyuki Tagawa spielt da auch mit! Ich habe einen Narren an dem Mann gefressen, sprich, den mag ich total gerne. 1:1
    Also auch auf die Liste :))

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    • Echt? Ich war ziemlich begeistert von Rufus Sewell, er ist mir aber zuvor noch nicht sonderlich groß aufgefallen. Den Cary kannte ich zuvor auch nicht, der hat aber ein tolles Gesicht und – wie gesagt – die beiden haben mir am Besten gefallen.

      Verstehe ich, ich habe auch so viele Serien zu gucken und komme nicht dazu…

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  2. Würdest du sie Serie grundsätzlich empfehlen, oder nicht? Ich habe, ehrlich gesagt, großes Interesse an der Serie, es gibt sie nur leider nicht auf DVD oder Blu-Ray. Immerhin gibt es „The Shannara Chronicles“ (was ja auch bei Amazon lief) auf Blu-Ray und DVD.

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    • Es ist immer schwer, etwas zu empfehlen, wenn man nicht den Geschmack von jemanden kennt. Sagen wir mal so, ich würde keine generelle Kaufempfehlung geben, aber eine Empfehlung diese Serie zu leihen. 🙂 Die Rahmenhandlung ist einfach außergewöhnlich und neu und sie ist authentisch inszeniert. Vielleicht kommt sie auch noch ins Free-TV.

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      • Natürlich ist es schwer, allerdings ist Free-TV keine oder nur eine sehr kleine Option für mich. Amazon Prime fällt auch aus, weil ich bereits bezahlbares Fernsehen habe und ich nicht noch mehr dafür ausgeben möchte.
        Aber grundsätzlich habe ich natürlich Interesse an der Serie. Ich bleibe aber hoffnungsvoll und warte auf die DVD.

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