Montréal – Film: "Skyfall – IMAX"


Ich war am 11.11.12 in Montréal und habe mir im Kino angeschaut:

„Skyfall – IMAX“ (dt. Kinostart war der 01.11.12) 143 min action
dir. Sam Mendes cast: Daniel Craig, Javier Bardem, Judi Dench, Ralph Fiennes, Albert Finney, Ben Wishaw

Die Mission in Istanbul endet für James Bond (Daniel Craig) in einer Katastrophe. Der MI6-Agent wird für tot erklärt. Das Ganze hat auch Konsequenzen für die MI6-Chefin M (Judi Dench). Der leitende Regierungsbeauftragte des britischen Geheimdienstes, Gareth Mallory (Ralph Fiennes), legt ihr nahe, frühzeitig in Pension zu gehen. Dann kommt es zu einem verheerenden Bombenanschlag auf das Hauptquartier des britischen Geheimdienstes und James Bond sieht sich gezwungen, zurückzukehren…

A– (Wertung von A bis F) Ich bin nie so ein richtiger Fan dieser James Bond-Reihe gewesen. Für die 1960er, 1970er (und vielleicht noch 1980er) Jahre haben die Filme wunderbar gepasst, aber durch die zahlreichen Agenten- , Action- und Superheldenfilme haben die Bond-Filme für mich den Reiz verloren. Entsprechend muss ich zugeben, dass ich längst nicht alle Filme gesehen. Es gab für mich zwei Gründe, den 23. Bond-Film gucken zu wollen: 1.) Javier Bardem als Bösewicht und 2.) Sam Mendes als Regisseur.

Meines Erachtens hätte der Bond-Reihe nichts besseres passieren können, als Sam Mendes („American Beauty“, „Jarhead“, Revolutionary Road) als Regisseur zu gewinnen. Sam Mendes arbeitet hier noch dazu mit einem der besten Kameramänner der Branche, Roger Deakins. Sonst verschönt er die Coen Bros.-Filme und mit der dritten Zusammenarbeit mit Sam Mendes (nach „Jarhead“ und „Revolutionary Road“) gibt er eine weitere Meisterarbeit ab. Meine Güte, sieht der neue Bond-Film optisch gut aus. Alleine die Titelsequenz zu Beginn ist eine der schönsten, die ich je gesehen habe. Dazu fügt sich der Titelsong auch noch perfekt ein. Der ganzen Film hätte noch so eine hohle Handlung haben können, ich hätte mich an der umwerfenden Bildsprache satt gesehen. Seinerzeit ging es mir mit Sam Mendes Film „Road to Perdition“ ähnlich. Damals war Conrad Hall der Kameramann, der Sam Mendes zur Seite stand. Da gab es insbesondere eine Szene, die mir bis heute nicht aus dem Kopf geht. (Leider war das Conrad Halls letzter Film, er ist kurz darauf gestorben und hat den Oscar für dieses Werk posthum erhalten.)

Bei „Skyfall“ gibt es aber keine stumpfsinnige Story, das Drehbuch könnte man als relativ solide bezeichnen, auch wenn zweifelsfrei ein paar Logikfragen auftauchen. Um das Negative gleich aus dem Weg zu räumen, es gibt auch ein paar Anschlussfehler (die mich aber immer nur sehr kurz beschäftigt haben) und der Score war mir manchmal etwas zu aufdringlich. Ansonsten hat der Film, trotz der eigentlich auf dem Papier für einen Actionfilm viel zu langen 143 Minuten, keine merkbaren Längen. Ohne näher ins Detail gehen zu wollen und damit zu spoilern, kann man bei Daniel Craigs James Bond in „Skyfall“ Parallelen zu Christian Bales Bruce Wayne in The Dark Knight Rises sehen. Das spielt für mich sicherlich auch rein, warum mir dieser Bond-Film so gut gefällt.

Ein gelungener Bond-Film steht und fällt für mich mit der Glaubwürdigkeit des Bösewichts. Es sollte und muss ein ernstzunehmender und gleichwertiger Gegenspieler sein und das ist in „Skyfall“ gegeben. Für mich sind Javier Bardem als SILVA und Gert Fröbe als GOLDFINGER die besten Bond-Bösewichte der Reihe. Vielleicht hätte SILVA etwas früher in den Film eingeführt werden soll. Oder anders ausgedrückt, ich hätte gerne mehr von Javier Bardem gesehen. In meinen Augen, sollten die Bond-Bösewichte immer mit so großartigen Schauspielern besetzt sein. Das betrifft auch die Bond-Girls, die sollten auch besser mit talentierten, schönen Schauspielerinnen besetzt sein. In „Skyfall“ fand ich die Bond-Girls auch – wieder einmal – langweilig und austauschbar. Es machte sogar den Anschein, dass Sam Mendes, insbesondere von Bérénice Marlohe, gelangweilt war.

Abschließend möchte ich nur noch erwähnen, dass ich – nach kurzem Überlegen – den neuen Q interessant finde, gespielt wird er von Ben Wishaw. Im dritten Akt hätte ich gerne gesehen, dass Sean Connery eine bestimmte Rolle übernommen hätte. Soweit ich weiß, wurde er auch angefragt. Das hätte den Film wahrscheinlich noch perfekter gemacht.

Es wurde noch nie ein Schauspieler für einen Bond-Film für einen Oscar nominiert. Meiner Auffassung nach, könnte und sollte man hier Javier Bardem ins Gespräch bringen. In 50 Jahren James Bond haben nur zwei Filme überhaupt einen Oscar gewonnen. Im Jahr 1965 hat „Goldfinger“ den Oscar für die Best Sound Effects und ein Jahr später, im Jahr 1966, hat „Thunderball“ den Oscar für Best Special Visual Effects gewonnen.

Derzeit sind für eine Oscar-Nominierung im Gespräch: Beste Nebendarstellerin Judi Dench (das ist mittlerweile ihre 7. Performance als M), Bester Ton, Bester Tonschnitt, Beste Kamera, Bester Song und Beste Filmmusik (es ist aber vorstellbar, dass der Score vorzeitig disqualifiziert wird)

Ich habe den Film an dem Eröffnungswochenende in Kanada in einem IMAX-Kino gesehen. Es mag nicht erforderlich sein, ihn in IMAX zu sehen, dringend würde ich allerdings empfehlen, „Skyfall“ auf der grösstmöglichen Leinwand zu sehen.

Trailer zu sehen:

vorgeschaltete Trailer:

Trailer v. Film: „The Hobbit: An Unexpected Journey“
Bewertung des Trailers: B (neuer Trailer)
Kommentar: Peter Jacksons Tolkiens Verfilmung. Der neue Trailer ist wesentlich besser. Der Film erscheint wahrscheinlich in vier technischen Versionen. Mich würde ausschließlich das neue, 48fps-Format interessieren. Ich drücke fest die Daumen, dass es zu keinen wichtigen Oscar-Nominierungen kommt.
Wie oft schon im Kino gesehen: 3 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 40%

7 Gedanken zu “Montréal – Film: "Skyfall – IMAX"

  1. Ah, ja Mads Mikkelsen ist natürlich toll. Kann mich aber – nach wie vor – nur an Craig als Bond erinnern und dass ich den Film nicht so doll fand. Eigentlich dachte ich, Halle Berry wäre das tolle Bond-Girl gewesen, habe aber eben noch mal nachgeschaut, das war sie nicht, zumindest nicht in dem Bond. Vielleicht sollte ich mir beide Bond-Filme mit Daniel Craig noch mal bzw. zum ersten Mal anschauen. 🙂

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