Boston – Film: "Conviction"


Ich war am 27.10.10 in Boston und habe mir im Kino angeschaut:

„Conviction“ (dt. Titel: „Betty Anne Waters“, dt. Kinostart: 17.03.11) 107 min biopic, drama
dir. Tony Goldwyn cast: Hilary Swank, Sam Rockwell, Melissa Leo, Minnie Driver, Juliette Lewis, Peter Gallagher

Im Jahr 1980 wurde Katharina Brow in Ayer, Massachusetts brutal ermordet aufgefunden. Drei Jahre später wurde Kenny Waters (Sam Rockwell) für diesen Mord zu Unrecht verurteilt. Er hat lebenslänglich abzusitzen und keinen Lebenswillen mehr. Kenny hat ein sehr inniges Verhältnis zu seiner Schwester Betty Anne (Hilary Swank). Die alleinerziehende Mutter zweier Kinder setzt vortan alles daran, ihren unschuldigen Bruder aus dem Gefängnis zu holen. Sie macht sämtliche Schulabschlüsse nach und studiert schließlich Jura. Ihr Ziel ist es, als ausgebildete Rechtsanwältin, ihren Bruder aus dem Gefängnis zu holen. Betty Anne kämpft jahrelang um Kennys Freilassung. Durch die neuartige DNA-Analyse und weil ein paar Zeugen ihre ursprünglichen Aussagen schließlich zurückzogen wird Kenny nach 18 Jahren aus der Haft entlassen.

B- (Wertung von A bis F) „Conviction“ basiert auf der wahren Geschichte von Betty Anne Waters.

Der Schauspieler Tony Goldwyn („The Pelican Brief“, „The Last Samurai“, The Last House on the Left) hat u. a. bei meinen Lieblingsserien Dexter und Damages Regie geführt. Mit „Conviction“ inszeniert er ein etwas zähes Biopic. Vielleicht passt es genau zu diesem, sich über beinahe zwei Jahrzehnte ziehenden, Fall. Dennoch fand ich es etwas langatmig erzählt. Vor einigen Wochen habe ich Betty Anne Waters, Hilary Swank und Sam Rockwell bei Larry King gesehen. Ich finde es schade, dass Tony Goldwyn weder im Film noch im Abspann erwähnt, dass Kenny Waters nur wenige Monate nachdem er nach 18 langen Jahren aus dem Gefängnis entlassen wurde, ums Leben kam. Was für ein tragisches Schicksal. Der tatsächliche Mörder von Katharina Brow wurde nie gefunden, die Suche nach dem Mörder wurde in „Conviction“ auch nicht thematisiert. Das lässt mich als Zuschauer etwas unbefriedigt zurück.

Das sind genau die Rollen, mit denen Hilary Swank immer überzeugt. Ihre Rolle als Betty Anne Waters ist wie ihre Rolle in dem großartigen Film „Boys Don´t Cry“ und ihre in „Million Dollar Baby“ die, die eine Oscar-Nominierung bzw. sogar einen Oscar nach sich ziehen, zu Recht. Mit „Conviction“ könnte sie also ihren dritten Oscar in den Händen halten, ich denke, dass dies relativ unwahrscheinlich ist, aber eine Oscar-Nominierung ist in jedem Fall drin. Der stets brilliante Sam Rockwell („Confessions of a Dangerous Mind“, „Matchstick Men“, Moon) dürfte, wie ich es schon mit dem ersten Trailer vermutet habe, sich mit seiner Rolle als Kenny Waters tatsächlich der Academy empfehlen. In seinem Fall wäre ein Oscar-Nominierung schon so lange fällig. Erst Hilary Swank und Sam Rockwell bringen dem Zuschauer diese rührende Geschichte nahe. Die beiden grandiosen Talente spielen so, dass man einfach mitfühlen muss. Minnie Driver ist eigentlich überhaupt nicht mein Fall, ich muss aber zugeben, dass sie mir hier auch sehr gut gefallen hat. Schwer beeindruckt war ich jedoch von Juliette Lewis´Performance. Grundsätzlich ist ein Film wie „Conviction“ pures Oscar-Material, aber hier ist weder das Drehbuch, noch die Regie und noch der Film meines Erachtens gut genug, um berücksichtigt zu werden. Fair wären jedoch Oscar-Nominierungen für Hilary Swank, Sam Rockwell und Juliette Lewis, man wird es sehen…

Trailer zu sehen:

vorgeschaltete Trailer:

Trailer v. Film: „127 Hours“
Bewertung des Trailers: B
Kommentar: Danny Boyles Biopic mit James Franco
Wie oft schon im Kino gesehen: 3 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

Trailer v. Film: „The Girl Who Kicked the Hornet´s Nest“
Bewertung des Trailers: A-
Kommentar: Romanverfilmung von Stieg Larssons drittem Teil
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 80%

Trailer v. Film: „After Shock“
Bewertung des Trailers: A
Kommentar: chinesischer Katastrophenfilm, visuell hochinteressant
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

Trailer v. Film: „Rango“
Bewertung des Trailers: A-
Kommentar: Animationsfilm, gesprochen von Johnny Depp
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

15 Gedanken zu “Boston – Film: "Conviction"

  1. oh okay, jetzt hab ich gelesen, dass er freikommt… ist das gleich so offensichtlich? das wäre für mich der spannungsmoment gewesen *lach*.
    aber gut, das ist eh ein film, da bestimmt die tageslaune, ob ich mir den im kino ansehe oder später auf dvd. ich mag hilary swank nicht sonderlich, für sam rockwell würde ich allerdings ins kino gehen.

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  2. :)) Nee, das ist bekannt, dann muss man schon komplett uninformiert ins Kino gehen. Es geht ja mehr um ihre Geschichte, was sie letztlich alles auf sich nehmen muss, um ihn freizubekommen. Allgemein bekannt ist denke ich nicht (aber das kam, wie gesagt auch nicht im Film vor, dass er kurz nach seiner Freilassung starb.

    Ich kann Hilary Swank nicht in RomComs oder Liebesfilmen, sowas nehme ich ihr nicht ab, die Kaempferin kann sie aber sehr gut.

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  3. Echt? Ich dachte auch, dass das nicht so klar ist. Die Trailer sahen so ungewiss aus. War jetzt auch etwas schockiert, dass Du gleich alles erzählst ^.^
    Egal Sam Rockwell wird immer geguckt (me) und Lewis (him) auch (ich weiß nicht wat die Männer an der finden :)) ).
    „Rango“ musste ich erstmal googeln, wunderte mich, das Depp so viel dreht.
    Chinesischer Katastrophenfilm? Sehenswert? Wird auch gleich gegoogelt ^.^

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  4. Das habe ich auch überhaupt nicht nötig…

    Wo Du es aber ansprichst und mich verdächtigst ein – wohlgemerkt – Biopic zu spoilern, ich kenne da jemanden, der grundsätzlich Cameos und ganz oft wichtige und überraschende Dinge vom Film in seiner Rezi ausplaudert…

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  5. Jetzt fängst Du auch noch an… Sicherlich mag Betty Anne´s Geschichte hier noch überhaupt nicht bekannt sein, ich bin aber ins Kino gegangen und wusste, um ihr Leben. Es ist ein Biopic!!! Da gibt´s wohl nicht zu verraten.

    Also die Lewis sieht halt immer extrem (excuse my language) abgefuckt aus, wer es mag. :))

    Der Trailer von dem Katastrophenfilm hat, zumindest im Kino, einiges hergemacht.

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  6. :)) Ok ok, habe verstanden :))

    Und was die Lewis angeht, bin ich der festen Überzeugung, das den meisten Männer die Fingerlutschszene aus „Cape Fear“ im Gedächtnis hängen geblieben ist und sie Juliette immer damit verbinden ^.^

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  7. Ich fand „Cape Fear“ grottenschlecht und kann mich nur noch erinnern, dass De Niro nicht tot zu bekommen war… Fingerlutschszene?… war die Lewis in dem Film nicht noch ein Kind, das würde die Sache ja noch schlimmer machen… :)) Ich dachte eher, das liegt an ihrer durchgeknallten, kaputten und vielleicht hilfsbedürftigen Art (wie bei „Natural Born Killers“), die vielleicht auf manche Männer anziehend wirkt. Manche Dinge sind einfach nicht zu erklären. 🙂

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  8. man muss auch nicht unfreundlich oder zickig sein, um bei anderen Menschen eine leichte Verstimmung auszulösen… Da reicht manchmal schon wenn ein bestimmtes Thema von bestimmten Menschen „angeregt“ wird…

    Ich will es auch nicht vertiefen und kann es dabei belassen.

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  9. Ja gegen das Original „The Executioners“ war der schon schlecht. Dafür hatte ich mich sogar auf der Berlinale angestellt (und dann auf der Treppe gesessen :)) ).
    Juliette war seinerzeit natürlich noch ein Kind – verwerflich. Hatte ihr das Lolita Image aufgedrückt.

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  10. Ich habe ihn gestern gesehen und mochte ihn 😀
    Am Schluss stand doch „For Kenny“, das macht man doch nur, wenn jemand gestorben ist.
    Minnie Driver gefällt mir je älter sie wird immer besser.

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  11. Echt? Wenn ich ehrlich bin, kann ich mich überhaupt nicht mehr an den Film erinnern. Aus der Erinnerung heraus sehe ich ihn als seichtes Drama, hätte sogar gedacht, dass ich ihn schlechter bewertet habe. War jetzt über mein „B-“ ziemlich überrascht. Gut, ist jetzt schon einige Monate her und ich bin mit einer anderen Erwartung (Oscar) reingegangen. Was ich dafür noch ganz klar vor Augen habe, war Betty Anns, Hilary Swank und Sam Rockwells Auftritt bei Larry King. Ja, die Driver ging früher nicht und jetzt wird sie tatsächlich immer besser. 🙂

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