D. C. – Film: „Get Out“


Ich war am 06.03.17 und am 13.03.17 in Washington und habe mir folgenden Film im Kino angeschaut:

 

„Get Out“ (dt. Kinostart: 04.05.17) 104 min thriller, comedy, horror
dir. Jordan Peele cast: Daniel Kaluuya, Allison Williams, Catherine Keener, Bradley Whitford, Caleb Landry Jones, Keith Stanfield

 

Chris (Daniel Kaluuya) und Rose (Allison Williams) sind seit fünf Monaten ein Paar. Nun will sie ihn langsam ihren Eltern (Bradley Whitford und Catherine Keener) vorstellen. Die beiden fahren für das Wochenende zu dem elterlichen Landsitz. Chris ist nervös, auch weil Rose ihren Eltern noch nicht erzählt hat, dass er Afroamerikaner ist. Die Eltern nehmen ihn aber ganz herzlich auf, nur die schwarzen Hausangestellten (Betty Gabriel und Marcus Henderson) verhalten sich ihm gegenüber seltsam. Langsam beginnt Chris sich ziemlich unwohl zu fühlen…

 

 

B+ (Wertung von A bis F) „Get Out“ ist das Regiedebüt des amerikanischen Schauspielers, Comedians und Autors Jordan Peele (MADtv).

„Get Out“ ist ein smarter Genrefilm mit einer gesellschaftskritischen Botschaft, die sich vorwiegend an weiße Liberale in den U.S.A. richtet. Von dieser (meist) gebildeten Gesellschaftsschicht geht kein offener Rassismus aus, sie versuchen, sich möglichst politisch korrekt zu verhalten und drücken sich Afroamerikanern gegenüber jedoch hin und wieder „ungeschickt“ aus. Der Film überzeichnet dieses Thema und dadurch könnte man den Film auch als Satire bezeichnen. „Get Out“ hat einen langsamen Spannungsaufbau, gut platzierte Schocker und ist letztlich ein spannender, atmosphärischer Thriller mit Horror-Elementen. Die subtilen Aussagen, die dieser Film trifft, blieben bei mir aber am meisten hängen und fordern förmlich eine zweite Sichtung. Warum ausgerechnet der Baumwolle eine so starke Symbolkraft für den schwarzen Mann zugesprochen wurde – darüber muss ich noch mal nachdenken.

Der Regisseur selbst ist Afroamerikaner und mit der weißen Schauspielerin Chelsea Peretti zusammen, vermutlich hat er auch etwas aus seinem Erfahrungsschatz in den Film gebracht. Ob sein Film mit all den Feinheiten auch außerhalb der U.S.A. funktioniert, wird sich zeigen.

Schauspielerisch ist der Film auch bis in die kleinsten Rollen wunderbar besetzt. Mir gefiel, insbesondere Keith Stanfield (Short Term 12, Selma, Miles Ahead), den man nicht nur zu Beginn des Films sieht.

 

B+ (Wertung von A bis F) Genau eine Woche nachdem ich mir den Film ein erstes Mal angeschaut habe, bin ich ein zweites Mal ins Kino gegangen und habe mir „Get Out“ angeschaut. Diese Sichtung war etwas entspannter, auch konnte ich auf bestimmte Dinge achten. (Stichwort: Baumwolle, ich habe eine Idee, hundertprozentig sicher bin ich mir aber auch nicht). Eigentlich hat mir der Film mit der zweiten Sichtung sogar noch besser gefallen, die Anfangsbewertung passt aber nach wie vor.

„Get Out“ ist in meiner Top Ten für Filme aus dem Jahr 2017 gelandet.

Update: „Get Out“ hat 4 Oscar-Nominierungen erhalten (Best Picture, Best Director, Best Actor – Daniel Kaluuya, Best Original Screenplay) Update: „Get Out“ hat einen Oscar (Bestes Originaldrehbuch) gewonnen.

„Get Out“ wurde erstmalig auf dem Sundance Film Festival 2017 gezeigt. In den amerikanischen Kinos ist der Film am 24.02.17 gestartet. Ich habe den Film in einer sehr gut besuchten Vorstellung in Washington, D.C. gesehen. Ich war die einzig weiße Zuschauerin und habe mich zunehmend unwohl gefühlt. Meine Mitzuschauer waren so begeistert von dem Film, dass sie am Ende sogar applaudiert haben. Der Film kommt am 04.05.17 in Deutschland ins Kino.

Bei Interesse an dem Film, nicht den folgenden Trailer sehen:

 

das amerikanische Filmplakat

Das amerikanische Plakat gefällt mir gar nicht, das deutsche Plakat ist wesentlich mehr gelungen, auf der offiziellen Facebook-Seite zu sehen:

http://www.facebook.com/GetOut.DE/

vorgeschaltete Trailer:

Trailer v. Film: „It Comes at Night“
Bewertung des Teasers: B+
Kommentar: Horrorfilm des „Krisha“-Regisseurs mit Joel Edgerton
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

Trailer v. Film: „The Belko Experiment„
Bewertung des Trailers: B+
Kommentar: Thriller mit John Gallagher, Jr. und Tony Goldwyn
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

Trailer v. Film: „Snatched„
Bewertung des Trailers: B-
Kommentar: Actionkomödie mit Amy Schumer und Goldie Hawn
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: mal gucken

Trailer v. Film: „Unforgettable„
Bewertung des Trailers: B-
Kommentar: Thriller. Ich gucke keine Filme mit dem talentfreien Meerschweinchen, auch wenn die wunderbare Rosario Dawson mitspielt.
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 0%

Trailer v. Film: „Baywatch„
Bewertung des Trailers: D-
Kommentar: Actionkomödie mit Dwayne Johnson und Zac Efron
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 0%

Trailer v. Film: „All Eyez on Me„
Bewertung des Trailers: B-
Kommentar: Biopic über Tupac
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: mal gucken

Trailer v. Film: „Wish Upon„
Bewertung des Trailers: C+
Kommentar: Thriller mit Ryan Phillippe und Joey King
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: mal gucken

 

14 Gedanken zu “D. C. – Film: „Get Out“

    • Das Problem ist, dass ich das mit der Baumwolle auch nicht so richtig verstanden habe. „Get Out“ ist sehr subtil und ich glaube nicht daran, dass die Baumwolle hier zufällig gewählt wurde. Wie gesagt, ich werde mir den Film die Tage nochmal anschauen und kann mir dann irgendwie einen Reim drauf machen…

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      • Man kann es relativ leicht ergoogeln, weil ich jetzt doch neugierig war^^ Du hast es dir im Kommentar oben aber schon selbst beantwortet (falls deine Frage darauf abzielt, was es in diesem Kontext bedeutet )

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      • Na gut, das ist ja ein Fakt was ich in meinem Kommentar gespoilert habe, die Frage ist nur, warum. Beziehungsweise ich bekomme den Zusammenhang noch nicht auf die Reihe, wie gesagt, ich versuche es mit der zweiten Sichtung. Das interessante an dem Film ist einfach, dass er einen weit weniger loslässt, als ein üblicher Horrorfilm.

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