NYC – Film: "Django Unchained"


Ich war am 09.01.13 in New York und habe mir im Kino angeschaut:

„Django Unchained“ (dt. Kinostart: 17.01.13) 165 min action, western, drama, comedy
dir. Quentin Tarantino cast: Jamie Foxx, Christoph Waltz, Leonardo DiCaprio, Samuel L. Jackson, Kerry Washington, James Remar, Don Johnson, Jonah Hill

Im Jahr 1858 reitet der deutsche Zahnarzt, Dr. King Schultz (Christoph Waltz) auf seinem Pferd Fritz durch die Südstaaten. Er arbeitet als Kopfgeldjäger und ist auf der Suche nach den Brittle-Brüdern (M.C. Gainey, Cooper Huckabee, Doc Duhame). Der Sklave Django (Jamie Foxx) soll ihm dabei helfen, die Brüder zu identifizieren. Er kauft ihn frei. Sie bilden ein gutes Team und Django will schließlich seine Frau Broomhilda (Kerry Washington) von dem fiesen Plantagenbesitzer Calvin J. Candie (Leonardo DiCaprio) befreien…

C- (Wertung von A bis F) Man darf vielleicht nie außer Acht lassen, dass Quentin Tarantino hauptsächlich Filme für sich selbst und seine Fans macht. Seitdem ich seinerzeit „Reservoir Dogs“ gesehen habe, bin ich Fan.

Ich hoffe, dass „Django Unchained“ nur ein Ausrutscher war und Quentin Tarantino nicht verlernt hat, gute Filme zu schreiben und zu inszenieren. Gut, Inglorious Basterds war in meinen Augen auch schon nicht so gelungen wie seine vorangegangen Werke (ich habe noch mal nachgeschaut, ich habe „Inglourious Basterds“ mit B+ bewertet – aus der Erinnerung heraus hätte ich gedacht, es war ein B- oder gar C+), aber „Django Unchained“ hat mir noch wesentlich schlechter gefallen.

Ich habe mich gefragt, warum dieser Film bei so vielen Kritikern und Kinogängern so gut ankommt. Nach kurzer Überlegung kam ich zu der Überzeugung, dass es wahrscheinlich als cool gilt, seine Filme uneingeschränkt toll zu finden und ihn als Filmemacher zu vergöttern, egal ob er ein Meisterwerk abliefert oder daneben langt.

Das Beste an „Django Unchained“ ist in meinen Augen die Musik, aber selbst die hat nicht durchweg funktioniert.

„Django“ ist so ein Film, bei dem man nie in die Geschichte eintauchen kann, den man aber für seine Machart, manche Ideen, Szenen, Kameraeinstellungen, ausgewählte Songs und Dialoge schätzen kann.

Der Film hat seine Momente, aber bis Leonardo DiCaprio endlich auftaucht, ist der Film ein völlig überzogenes und nur mittellustiges Roadmovie. Der dritte Akt ist zwar durchaus sehenswert, wirkt aber, als ob der Abspann viel zu lang geraten ist. Auch wenn der Film wirklich quälend lang ist, macht es den Anschein, als sei er unfertig und zusammengewürfelt.

Gefühlte Ewigkeiten muss man einem Hauptdarsteller, der das Aussehen und die Ausstrahlungskraft eines süßen Monchhichis hat, bei seinem Abenteuer zuschauen. Das empfand ich als sehr anstrengend. Eine Augenweide und in einer so ganz anderen Rolle überzeugt hier Leonardo DiCaprio. Auch gut, aber nicht herausstechend fand ich Christoph Waltz. Großartig, wie so oft, ist natürlich Samuel L. Jackson.

Das Schlimmste an „Django Unchained“ ist Quentin Tarantino. Quentin Tarantino sollte auf keinen Fall mehr irgendwo schauspielerisch in Erscheinung treten. Damit tut er niemanden einen Gefallen. Dass er nicht für die Goldene Himbeere nominiert wurde, kann nur daran liegen, dass die Academy, die für die Razzie-Nominierungen stimmen, ihn mit Sicherheit anbeten.

„Django Unchained“ wurde gerade für fünf Oscars nominiert (Bester Film, Bester Nebendarsteller (Christoph Waltz), Bestes Originaldrehbuch (Quentin Tarantino), Beste Kamera, Bester Tonschnitt). Update:  Christoph Waltz hat seinen zweiten Oscar für diese Rolle gewonnen und Quentin Tarantino wurde für sein Drehbuch ausgezeichnet. 

Trailer zu sehen:

vorgeschaltete Trailer:

Trailer v. Film: „Pain & Gain“
Bewertung des Trailers: B-
Kommentar: Action mit Mark Wahlberg und Dwayne Johnson. Eigentlich gucke ich keine Filme mit Letztgenannten, der Trailer war aber nicht schlecht, bis klar war, dass es ein Michael Bay-Film ist. :))
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 0%

Trailer v. Film: „The Lone Ranger“
Bewertung des Trailers: B
Kommentar: Action/Western mit Johnny Depp
Wie oft schon im Kino gesehen: 1 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 50%

Trailer v. Film: „Oblivion“
Bewertung des Trailers: C-
Kommentar: Sci-Fi mit Tom Cruise
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 0%

Trailer v. Film: „This is the End“
Bewertung des Trailers: B (Redband Trailer – kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen im Kino gesehen habe)
Kommentar: Actionkomödie mit Seth Rogen, James Franco, Jonah Hill, Danny McBride, Michael Cera, Jay Baruchel, Paul Rudd
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 80%

Trailer v. Film: „Scary Movie 5“
Bewertung des Trailers: B-
Kommentar: Ich weiß zwar nicht mehr welchen, aber irgendeinen Teil dieser Reihe fand ich lustig. Der hier ist mit Charlie Sheen und Heather Locklear
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: ?

Trailer v. Film: „A Good Day to Die Hard“
Bewertung des Trailers: C-
Kommentar: na darauf habe ich ja ein Leben lang gewartet…
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 0%

Trailer v. Film: „Dark Skies“
Bewertung des Trailers: C-
Kommentar: Horrorfilm. Im Januar und Februar starten in den U.S.A. einfach nur Schrottfilme.
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 0%

9 Gedanken zu “NYC – Film: "Django Unchained"

  1. Jamie Foxx ist für mich auch der große Schwachpunkt ohne den Film gesehen zu haben. Ich finde ihn völlig überschätzt und viel zu gelackt.
    Mal sehen, ob ich ihn mir ansehe.
    „Dark Skies“ hört sich doch gar nicht so sclecht an – ich werde dann berichten :))

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  2. Hab mir vorab gesagt: Wird DU für BP nominiert, schau ich ihn mir an. Wenn nicht, dann halt nicht xD.

    Jamie Foxx hat mir in „Ray“ und „Collateral“ sehr gut gefallen, aber ich fand seine Ausstrahlung im DU-Trailer in etwa so, wie du es oben beschrieben hast xD. Mal sehen. Im Grunde ist der Film ja eh Pflicht, um bei der N-word Kontroverse mitreden zu können 🙂

    Fortsetzung siehe bitte dein Oscar-Eintrag:

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  3. Also auch ein schlechter Tarantino lohnt sich immer noch mehr als so viele andere filmische Katastrophen, die dem Kinozuschauer zugemutet werden. 🙂

    Jamie Foxx hat mir nur in „Ray“ gut gefallen.

    Eigentlich gibt es nicht wirklich eine N-word Kontroverse, die und die anderen Kontroversen sind doch nur aufgebauscht. Auch wieder von z. B. Spike Lee, der den Film noch gar nicht gesehen hat und auch nicht sehen wird. 🙂

    Hast Du schon Quentin Tarantinos Ausraster im Interview gesehen?

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  4. „I’m shutting your butt down!“ ;D

    Ich kann verstehen, dass er bei dem Thema ungehalten reagiert, aber es schwächt seine Position, dass er so emotional reagiert, finde ich ^_^.

    (Und der Hinweis „This is a commercial for my movie!“, lol xD)

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  5. P.S. Ich hab den Film noch nicht gesehen, aber wenn Tarantinos Aussage zutrifft, dass der Film eine Debatte über Sklaverei in den USA ausgelöst hat, wie sie in der Form gewöhnlich gemieden wird, könnte das der Grund für die BP-Nominierung sein. Was meinst du?

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  6. Ich denke, dass sich Tarantino selbst etwas überschätzt. Das ungehaltene Verhalten, weist für mich nur auf persönliche Probleme hin. Und klar ist auch, dass er den Journalisten offensichtlich nicht mag. Vielleicht würde ihm ein wenig Abstinenz guttun. :))

    Es ist klar, dass viele Afro-Amerikaner in den Film gehen. Aber ich habe noch nicht davon gehört, dass er eine Debatte über die Sklaverei losgelöst hat.

    Er ist ein Liebling der Academy und Harvey steckt hinter dem Film, das sind, meines Erachtens, die Gründe für die Nominierung als Bester Film. 🙂

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  7. Ich find seine Art im Video auch ziemlich daneben… Es ist zwar nachvollziehbar, dass ihn die ewige Leier von Filmgewalt und ihrem Zusammenhang mit Gewalt im wirklichen Leben tierisch nervt, aber das kann man doch ganz nüchtern in zwei Sätzen sagen und die Sache damit abhaken… xD

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