L.A./San Simeon/Frisco – ca. 3 Tage ganz dem Kino gewidmet


Im Rahmen unseres dreiwöchigen Kalifornien (mit kleinem Abstecher nach Arizona)-Roadtrips konnte ich drei Tage für das Kino „abknapsen“. Ein paar Stunden im herkömmlichen Sinne (mit den beiden Filmen Barbarian und See How They Run), sonst aber eher im übertragenden Sinne.

Das, vor nicht mal einem Jahr eröffnete Academy Museum of Motion Pictures stand bei mir natürlich ganz oben auf der Liste, das Bradbury Building wollte ich aber auch endlich mal von innen bestaunen. Außerdem war das Hearst Castle (das Anwesen, dass sich der damalige Medienmogul William Randolph Hearst, der als Vorbild für Charles Foster Kane in dem Orson Welles Film „Citizen Kane“ diente, bauen liess) in unsere Urlaubsplanung von Anfang an mit eingeplant. Die Tickets für das Konzert des wohl bekanntesten Filmkomponisten John Williams (52 x für den Oscar nominiert, er hat beispielsweise die Musik zu „Jaws“, den „Star Wars“-Filmen, den „Indiana Jones“-Filmen, „E.T. the Extra-Terrestrial“, den „Jurassic Park“-Filmen, „Schindler´s List“ und den „Harry Potter“-Filmen komponiert) in der Hollywood Bowl waren auch vorab gekauft. Als Bonus bekam ich aber, nachdem ich eine Führung in und um die Walt Disney Concert Hall herum gemacht habe, in das Innere des Dorothy Chandler Pavilion (in der viele Jahre lang die Oscar-Verleihung stattfand) zu sehen. Eine Spontan-Entscheidung war es, den alten Bahnhof, Union Station, in der im Jahr 2021 die Oscar-Verleihung stattfand, mir anzuschauen. Außerdem war ich in den über 100 Mal, die ich mindestens schon in San Francisco war, noch nie beim Yoda-Brunnen vor der Lucasfilm-Zentrale. Dort waren wir jetzt aber in der Nähe, also haben wir den auch gleich mitgenommen.

Academy Museum of Motion Pictures

Ähnlich wie der Berlins Flughafen BER oder Hamburgs Elbphilharmonie verzögerte sich auch die Eröffnung des Academy Museum of Motion Pictures mehrmals. Das Academy Museum of Motion Pictures (AMMP) wurde am 30.09.21 eröffnet und besteht aus zwei Gebäudekomplexen (einem kugelförmigen und einem geradlinigen. Entworfen wurde Bau von dem italienischen Architekten Renzo Piano, der u.a. auch ein Bürohaus am Potsdamer Platz in Berlin entworfen. 

Karten für den Museumsbesuch muss man vorab online bestellen. Der Eintritt kostet 25 Dollar und beinhaltet – über mehrere Stockwerke – die permanente Ausstellung Stories of Cinema, als auch wechselnde Ausstellungen. Stories of the Cinema widmet dem Film „Citizen Kane“ einen Teil der Ausstellung und zeigt beispielsweise anhand des Films „Wizard of Oz“ wie ein Film entsteht: vom Drehbuch, Storyboard, Casting, Kamera, Schnitt, etc. Außerdem werden kleinere Filme zu den beiden Themen Image und Sound gezeigt, da wird dann z.B. veranschaulicht, dass ein Film ohne Ton, Tonschnitt und die unterlegte Filmmusik kein Erlebnis wäre. Auch gibt es eine eigenen Saal mit Original-Kostümen und einen der sich visuellen Effekten widmet, dort werden Original-Figuren bzw. Masken ausgestellt. Selbstverständlich gibt es auch einen Raum, in der einige Original-Oscars in Vitrinen zu bestaunen sind, beispielsweise den für Clark Gable (für „It Happened One Night“), es gibt auch einen größeren Raum, der sich der Oscar-Verleihung widmet. Dort werden in Endlos-Schleife einige Dankesreden gezeigt, aber auch der legendäre Umschlag aus dem Jahr 2017, als es zu einem Durcheinander kam, ob „La La Land“ oder doch „Moonlight“ den Academy Award als Bester Film gewonnen hat, wird dort ausgestellt.

Als ich Anfang September 2022 das Academy Museum besucht habe, war eine Spezial-Ausstellung dem spanischen Filmemacher Pedro Almodovar gewidmet. Zusätzlich kann man in dem Museum noch eine Oscar Experience machen, kostet 15 Dollar und anhand einer Simulation, wird man als Oscar-Gewinner ausgerufen, virtuell ins Dolby Theatre versetzt und kann dann entsprechend seine Dankesrede halten. Das Video davon bekommt man mit. Witzige Idee, aber so was brauche ich nicht. Zusätzliche Gebühren fallen ebenfalls an, wenn man in den museumseigenen Kinos (dem David Geffen Theater und dem Ted Mann Theater) eine Kino-Vorstellung besuchen möchte. Gezeigt werden Klassiker, im August gab es die Doris Day-Matinee (dort konnte man beispielsweise „Pillow Talk“ oder „The Man Who Knew Top Much“ auf der großen Leinwand sehen , dort bekommt man auch die Gelegenheit, alte Filme (z.B. Spielbergs „Jaws“ in 3 D) für viele erstmalig im Kino zu sehen. Dafür hatte ich leider auch keine Zeit.

Natürlich gibt es – wie in jedem Museum – auch ein Museumsshop, bei der ich mich mit Oscar-und Film-KrimsKrams eingedeckt habe. 

Das Academy Museum of Motion Pictures liegt am 6067 Wilshire Boulevard, Los Angeles, CA 90036,

Öffnungszeiten: Sonntag – Donnerstag von 10.00 – 18.00 Uhr, Freitag – Samstag von 10.00  – 20.00 Uhr, der Eintritt kostet, wie gesagt, 25 USD, Karten (mit einem Zeitfenster) müssen vorab online bestellt werden. Anfang September 2022 galt eine Maskenpflicht im gesamten Gebäude.

Alles in allem war ich völlig begeistert von dem „Academy-Museum“, etwas für jeden Filmfan. Bei einem Besuch sollte man ein paar Stunden Zeit einplanen.

Ich habe natürlich wahnsinnig viele Fotos gemacht, hier nur ein paar Eindrücke vom Museum:

Wiedergeben kann ich die einmalige Stimmung auf dem Konzert des 90-jährigen, wohl bekanntesten Filmkomponisten John Williams nicht. Ein Zuschauer hinter uns meinte vor dem Konzert „That is a high concentration of nerds“. Wenn man auf die unzähligen Fans mit ihren mitgebrachten oder in der Hollywood Bowl gekauften Lichtschwertern schaute, konnte man nur zustimmen. Immer wenn John Williams mit den L.A. Philharmonikern Star Wars-Melodien nur angestimmt haben, haben die Fans lauthals ihre Begeisterung kundgetan und dazu mit ihren Lichtschwertern rumgefuchtelt. Es war ein tolles Konzert in der wunderbaren Freilichtbühne Hollywood Bowl mit Blick von der Zuschauertribüne direkt auf das Hollywood-Zeichen.

Da ich eine Führung in und um die eindrucksvolle Walt Disney Concert Hall (Architekt Frank Gehry) herum, gemacht habe (die Führung war kostenlos), bekam ich auch den Dorothy Chandler Pavilion (der Teil des Los Angeles Music Centers ist und heutzutage die L.A. Oper beheimatet) zu sehen. Im ehrwürdigen und wunderbar erhaltenem Dorothy Chandler Pavilion wurden in den Jahren 1969-1987, 1990, 1992-1994, 1996 und 1999 die Oscar-Verleihung abgehalten. 

Hier ein paar Eindrücke des Bradbury Building, viele alte Filme, am bekanntesten sicher „Blade Runner“ aus dem Jahr 1982, „Disclosure“, „What Woman Want“, aber auch nicht so alte Filme, wie (500) Days of Summer und The Artist wurden hier gedreht. Es wurden aber auch TV-Serien, wie „Mission: Impossible“, „Pushing Daisies“, die vierte Staffel von „Bosch“ dort gedreht. Das Gebäude ist von außen völlig unspektakulär. Es kostet keinen Eintritt, man darf sich aber nur in der Lobby aufhalten, da die oberen Etagen als Büros vermietet wurden. Das Bradbury Building (erbaut im Jahr 1893) ist das älteste denkmalgeschützte Gebäude von Los Angeles. Es befindet sich in der 304 South Broadway in Los Angeles, CA 90013. Es liegt in keiner so guten Gegend, aber unweit von der Walt Disney Concert Hall und einigen Museen. 

Hier ein paar Eindrücke von der Union Station in Los Angeles. Der Bahnhof wurde in den 1930er Jahren gebaut. Ich konnte mich gar nicht an dem Stil aus einer Mischung aus Art déco und spanischen Kolonialstil sattsehen. Hier wurden viele Filme (u.a. „Blade Runner“, „The Way We Were“, „Pearl Harbor“, Drag Me to Hell) gedreht, auch wurde die Oscar-Verleihung im Jahr 2021 von diesem historischen Bahnhof übertragen. Einen (natürlich kostenlosen) Besuch kann ich definitiv empfehlen, der Bahnhof ist in Betrieb. Die Adresse: 800 North Alameda Street, Los Angeles, CA 90012. 

Hier ein paar Eindrücke vom beindruckenden Hearst Castle in der Nähe der kalifornischen Stadt San Simeon. Es ist sehr von europäischen Baustilen geprägt, von Hearst selbst und der Architektin Julia Morgan konzipiert und von 1919 an gebaut. Fertiggestellt wurde es erst im Jahr 1947. Selbst ein Zoo mit exotischen Tieren gehörte seinerzeit zu dem riesigen Anwesen. Auf seinem Anwesen empfing Hearst viele berühmte Gäste (z.b. Winston Churchill, Franklin Roosevelt, aber auch Filmgrößen wie Charlie Chaplin, Cary Grant, Joan Crawford, Greta Garbo, etc. Das Anwesen gehört heute dem Staat Kalifornien und liegt direkt am Highway Number One. Der Besuch mit einer Führung lohnt sich. Wir haben die Grand Rooms Tour gebucht, dadurch bekamen wir auch den schönen Garten, einige Räume, das Kino und den römischen Innenpool zu sehen. Der Eintritt kostete 30 USD.

Der Yoda-Brunnen steht vor der Zentrale von Lucasfilm, die sich am 1 Letterman Drive, San Francisco, CA 94129 befindet. 

Von Montag bis Freitag von 8-17 Uhr kann man auch kurz in die Lobby von Lucasfilm, wo noch mehr Star Wars-Schnickschnack zu bestaunen ist. Der Eintritt ist frei. Wir waren aber am Wochenende da. 

4 Gedanken zu “L.A./San Simeon/Frisco – ca. 3 Tage ganz dem Kino gewidmet

    • Danke. 🙂

      Die Eintrittspreise, die wir hier gezahlt haben waren eigentlich wirklich angemessen. Alles andere ist in den Staaten aber mittlerweile schweineteuer, allein das Mietauto oder die Hotels. Auch eine Tour in den Universal Studios (haben ich vor Jahren schon mal gemacht) haben wir uns erspart, kostet mittlerweile 130 Dollar – DAS finde ich völlig überzogen.

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  1. Spannend und interessant, aber auch wenn einzelne Preise angemessen erscheinen, summiert sich das für den Fan schon zu einem stattlichen Sümmchen. Egal, man lebt ja nur einmal. Schön, ich bin neidisch. Ich werde wahrscheinlich nie von meiner Scholle wegkommen :))

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    • Na klar summiert sich das alles. Aber wenn man sich insgesamt für eine so weite Reise und einen so teuren Urlaub (darauf musste wir natürlich auch sparen) entscheidet, sollte man möglichst auch alles mitnehmen, was sich anbietet.

      Richtig man lebt nur ein Mal, für mich ist das Reisen auch das Wichtigste. :)) Natürlich kommst Du von Deiner Scholle weg – auch die kleinste Reise ist toll.

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