San Francisco – Film: "Elysium – IMAX"


Ich war am 11.08.13 in San Francisco und habe mir im Kino angeschaut:

„Elysium – IMAX“ (dt. Kinostart: 15.08.13) 109 min sci-fi, action
dir. Neill Blomkamp cast: Matt Damon, Jodie Foster, Sharlto Copley, Diego Luna, William Fichtner

Im Jahr 2154. Die Erde ist überbevölkert und total verdreckt. Roboter sorgen für Recht und Ordnung. Ein paar Superreiche haben sich auf die Luxus-Raumstation Elysium zurückgezogen. Dort gibt es eine einzigartige medizinische Versorgung, alle Krankheiten und Verletzungen können geheilt werden. So ist es verständlich, dass die Erdbewohner immer wieder versuchen, nach Elysium zu gelangen. Elysiums Verteidigungsministerin Delacourt (Jodie Foster) verfolgt aber eine strenge Einwanderungspolitik und lässt Flüchtlinge, die versuchen, auf der luxuriösen Raumstation zu landen, gnadenlos abschießen. Max (Matt Damon) ist Fabrikarbeiter. Bei einem Betriebsunfall bekommt er eine tödliche Strahlendosis ab. Er hat noch fünf Tage zu leben, sollte es ihm nicht gelingen nach Elysium zu gelangen…

C+ (Wertung von A bis F) „Elysium“ ist die erste große Filmproduktion des südafrikanischen Regisseurs Neill Blomcamp. (Während des Film sieht man übrigens wie die südafrikanische Flagge auf eines der Raumschiffe klebt – das fand ich nett.)

Ja was soll ich sagen, ich mochte die kreierte Müllkippen-Welt, die Ausstattung im Allgemeinen und viele Szenenbilder. Der Film hat zu Beginn einige gute sozialkritische Ansätze, die aber leider nicht vertieft werden und praktisch nur im ersten Drittel des Films vorkommen. Später ist es einzig ein Actionfilm mit einer recht platten Geschichte und wenig nuancierten Charakteren. „Elysium“ ist lange nicht so intelligent wie Neill Blomcamps Vorgängerfilm und Ãœberraschungshit „District 9“. Ein zweites Mal würde ich mir diesen Film nicht angucken.

Es hat mir gefallen, wie der Film anfangs die menschenunwürdige Einwanderungs- und Gesundheitspolitik angeprangert. Als Raumschiffe voller Flüchtlinge versuchen, auf Elysium zu landen, erinnert das Europäer zwangsläufig an die afrikanischen Bootsflüchtlinge, die nach Europa wollen. (Für die U.S. Amerikaner sind es dann entsprechend die Latinos, die ihr Leben einsetzen, um in die U.S. A. zu kommen.) Eine allumfassende Gesundheitsversorgung wird nur den Bewohner von Elysium, bzw. den Superreichen zugänglich gemacht. Wie gesagt, da hätte der Film gerne noch etwas in die Tiefe gehen können. Auch hätte ich gerne mehr über Elysium erfahren. Stattdessen bekommt man hier eine recht unglaubwürdige und völlig überflüssige Liebesgeschichte aufgetischt. Um das ganze noch dramatischer zu machen, hat Matt Damons Freundin dann natürlich noch ein an Leukämie erkranktes Kind.

Schauspielerisch hat Matt Damon erneut bewiesen, dass er solche Rollen überzeugend spielen kann. Diego Luna sticht durch seine Attraktivität und Leinwandpräsenz etwas hervor. Der mir zuvor nicht bekannte brasilianische Schauspieler Wagner Moura spielt in „Elysium“ den Unterweltsboss Spider. Er hat mein Interesse geweckt, er hat ziemlich viel Ähnlichkeit mit dem leider viel zu früh verstorbenen John Belushi. Jodie Foster fand ich grauenvoll. Bis zum Schluss war mir aber auch nicht klar, ob ihre Figur als Karikatur angelegt ist oder nicht. Ich habe auch nicht heraushören können, was sie für einen merkwürdigen Akzent spricht.

Ich habe „Elysium“ in der IMAX-Fassung gesehen. Das war insbesondere bei den Luftaufnahmen, der Roboter-Explosion und anderen Explosionen wirkungsvoll. Durch die schnellen Schnitte und das Kameragewackel waren meine Augen aber auch etwas überfordert.

Trailer zu sehen:

vorgeschaltete Trailer:

Trailer v. Film: „Gravity“ (in IMAX gezeigt)
Bewertung des Teasers: B
Kommentar: Alfonso Cuaróns neuer Film mit Sandra Bullock und George Clooney
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

Trailer v. Film: „Ender´s Game“ (in IMAX gezeigt)
Bewertung des Trailers: B-
Kommentar: Sci-Fi-Film mit Harrison Ford, Ben Kingsley und Viola Davis
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 60%

4 Gedanken zu “San Francisco – Film: "Elysium – IMAX"

  1. Das war fast schon vorauszusehen, dass der Film durch eine Lovestory und /oder ein krankes Kind ins Aus katapultiert wird.
    Hätte ein kranker Protagonist nicht gereicht?
    Schade.
    Mich ärgert daran besonders, dass das Publikum für so dämlich gehalten wird, das es ohne diesen Müll den Film nicht mögen würde :no:
    Jodie Foster fand ich in den Trailern ganz furchtbar.

    Bei „Gravity“ habe ich weiterhin meine Zweifel. Bullock und Clooney funktionieren nie nicht zusammen und die Intention die beiden für den Film zu verpflichten sind sicher kommerzieller Natur. Aber warten wir es ab 🙂

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  2. Ja entweder halten die das Publikum für dumm oder sie wollen auch ein bestimmtes weibliches Klientel, das sich vielleicht aus Versehen in den Film verirrt, befriedigen. Ich fands komplett überflüssig.

    Ich bin überrascht, dass der SPIEGEL so eine positive Kritik verfasst hat nach dem Motto „smartester Sommer-Blockbuster“ und so. :no:

    Bislang habe ich mich noch gar nicht mit „Gravity“ beschäftigt. Stimmt, Bullock und Clooney bekommt man irgendwie nicht zusammen. 🙂

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