Ich war am 28.11.19 in San Francisco und habe mir folgenden Film im Kino angeschaut:
„A Beautiful Day in the Neighborhood“ (dt. Filmtitel: „Der wunderbare Mr. Rogers“, dt. Kinostart: 13.02.20) 108 min drama, biopic, adaptation
dir. Marielle Heller cast: Tom Hanks, Matthew Rhys, Susan Kelechi Watson, Chris Cooper, Carmen Cusack
Lloyd Vogel (Matthew Rhys) ist ein Buchautor und Journalist, der bereits mehrfach ausgezeichnet wurde. Kürzlich sind er und seine Frau Andrea (Susan Kelechi Watson) zum ersten Mal Eltern geworden. Als er bei der Hochzeit seiner Schwester (Tammy Blanchard) nach langer Zeit wieder auf seinen Vater (Chris Cooper) trifft, kommt es zwangsläufig zum Streit. Lloyd kann seinem Vater nicht verzeihen, dass er die Familie seinerzeit verlassen hat. Nun bekommt der Journalist den Auftrag, ein Porträt über die TV-Ikone Fred Rogers zu schreiben. Er ist alles andere als begeistert, aber dann trifft Mr. Rogers (Tom Hanks) persönlich…
B (Wertung von A bis F) „A Beautiful Day in the Neighborhood“ ist eine Adaption von Tom Junods Artikel aus dem Esquire-Magazin „Can You Say…Hero?“ Der Film wurde von wahren Begebenheiten inspiriert und erzählt von dem Journalisten und seiner Verbindung zu dem beliebten amerikanischen Fernsehmoderator Fred Rogers. Es ist der neue Film der amerikanischen Schauspielerin, Drehbuchautorin und Filmemacherin Marielle Heller (The Diary of a Teenage Girl, Can You Ever Forgive Me?).
Ohne dass man weiß, wer Fred Rogers war, Filmmaterial seiner Show oder die Dokumentation Won´t You Be My Neighbor? gesehen hat, wird der Film wahrscheinlich nicht funktionieren. Ich kannte ihn auch nicht, hatte mir aber im letzten Jahr – unter Tränen – die Doku über ihn angeschaut. Im Jahr 1968 hat Fred Rogers das Bildungsfernsehen für Kinder in den Vereinigten Staaten eingeführt. Noch bevor die „Sesame Street“ erstmalig auf Sendung ging, hat er mit „Mr. Rogers´ Neighborhood“ kleinen Mitmenschen anhand von Puppen und einer einfachen Sprache die komplizierte Welt erklärt. Generell hatte er sich immer sehr viel Zeit für Menschen genommen. Mit seiner sanften, intensiven, aber unaufdringlichen Art hat er sich in das Herz einiger Generationen von Amerikanern gespielt. Ich hätte ihn wahrscheinlich auch geliebt, wäre ich mit seinen Sendungen aufgewachsen.
Vielleicht hätte ich mir bei „A Beautiful Day in the Neighborhood“ mehr ein Biopic über Fred Rogers gewünscht. Auf der anderen Seite war der ehemalige Pfarrer scheinbar einfach nur eine gute Seele mit einer entwaffnenden Liebenswürdigkeit, ohne Ecken und Kanten oder gar einer Leiche im Keller, da wäre ein konventionelles Biopic wohl etwas zu langweilig geraten. Marielle Hellers Film ist eine Charakterstudie über einen zynischen Journalisten und zugleich eine Story über seine Beziehung zu Fred Rogers. Die Regisseurin inszeniert die Geschichte wie eine Episode von Fred Rogers TV-Show „Mister Rogers´ Neighborhood“.
Es ist ein sehr ruhiger Film, der großartig ist, wenn Tom Hanks als Fred Rogers auf der Leinwand zu sehen ist. Mich hat Hanks oder Rogers (ich habe den Unterschied irgendwann nicht mehr gesehen) mit seinem Charme um den Finger gewickelt. Leider spielt er hier aber eine Nebenrolle, es geht um die, nicht sonderlich Interessante Figur des Journalisten. Vielleicht hätte es mir aber schon geholfen, einen anderen Schauspieler als Matthew Rhys in der Rolle zu sehen.
„A Beautiful Day in the Neighborhood“ ist für einige Oscar-Nominierungen im Gespräch, u.a. Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller (Matthew Rhys), Bester Nebendarsteller (Tom Hanks, Chris Cooper), Bestes adaptiertes Drehbuch und einige technische Kategorien Update: „A Beautiful Day in the Neighborhood“ wurde für einen Oscar (Bester Nebendarsteller (Tom Hanks) nominiert.
„A Beautiful Day in the Neighborhood“ wurde erstmalig auf dem Toronto International Film Festival 2019 gezeigt. Der Film wurde am 22.11.19 in 3,231 amerikanischen Kinos gestartet. In Deutschland soll der Film unter dem Filmtitel „Der wunderbare Mr. Rogers“ am 13.02.20 im Kino starten.
Trailer zu sehen:
Hier eine Episode von „Mr. Rogers´ Neighborhood“
vorgeschaltete Trailer:
Trailer v. Film: „Cats„
Bewertung des Trailers: D-
Kommentar: Unglaublich, der Trailer ist wirklich so schlecht, wie alle sagen
Wie oft schon im Kino gesehen: 1 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 0%
Trailer v. Film: „The Call of the Wild„
Bewertung des Trailers: B-
Kommentar: Hunde-Actionfilm mit Harrison Ford
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: mal gucken
Trailer v. Film: „Just Mercy„
Bewertung des Trailers: B+
Kommentar: Destin Daniel Crettons neuer Film mit Michael B. Jordan, Jamie Foxx und Brie Larson
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%
Trailer v. Film: „Mulan„
Bewertung des Trailers: B
Kommentar: Live-action Verfilmung von Disneys Animationsfilm
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 0%
Trailer v. Film: „I Still Believe„
Bewertung des Trailers: C+
Kommentar: religiöser Liebesschnulz
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 0%
Trailer v. Film: „Jumanji: The Next Level„
Bewertung des Trailers: D+
Kommentar: 2. Fortsetzung zu dem Film aus dem Jahr 1995 mit Dwayne Johnson, Danny DeVito, Jack Black und Kevin Hart
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 0%
Trailer v. Film: „Little Women„
Bewertung des Trailers: C-
Kommentar: Häh – noch eine Little Women-Verfilmung? Hier spielen keine nennenswerten Schauspieler mit und von der Regisseurin habe ich auch noch nie gehört.
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 0%
Hach, den guck ich mir sicher an. Klingt ja so, als wäre das eine der besten Leistungen von Hanks. Aber so ein konventionelles Biopic mit Feelgood-Charakter über eine unbescholtene Person kann doch auch angenehm sein?
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Angenehm schon, aber sicher auch langweilig. Darum haben sie sich offensichtlich auch dagegen entschieden. Vor allen Dingen, weil im letzten Jahr erst die Doku ins Kino kam.
Hanks liefert eigentlich immer, ich wünschte man würde ihn mal (wieder) in einer völlig anderen Rolle sehen. Er spielt halt immer Sympathieträger oder Helden, so wird das nie was mit dem 3. Oscar und wahrscheinlich auch noch nicht mal was mit der ersten Oscar-Nominierung seit dem Jahr 2001.
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Das mit der Doku erscheint mir als Grund dann schon schlüssig.
Joa, andererseits sind die Filme, wo er nicht den Sympathieträger spielt nicht gut(The Circle, Charlie Wilsons War). Er ist auch einer der wenigen, die noch allein mit ihrem Namen Interesse an Filmen verursachen können und das Publikum kennt ihn als Sympathieträger. In „The Post“ empfand ich ihn frecher als sonst. Ein Schauspieler ohne Oscar hätte wahrscheinlich für „Cast Away“ gewonnen. Aber seitdem hatte er auch viele Rollen, wo er gut war, aber an seine Glanzrollen kam eigentlich seitdem nur „Captain Phillips“ an.
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Tom Hanks gilt halt in den USA als unangreifbar und ist zweifelsfrei der beliebteste Schauspieler in Hollywood. Klar die Rolle muss natürlich auch passen und der Film sollte möglichst auch gut sein. Er hat mal einen Gangster in Road to Perdition gespielt, ich mochte ihn nicht in der Rolle, aber da sind jetzt bald zwanzig Jahre vergangen, er sollte mal etwas wagen, einen Serienmörder spielen oder so.
Ja in „Captain Philips“ hat er gerade in den letzten Minuten des Film mal eine ganz neue Facette gezeigt.
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Road to Perditon hab ich nie gesehen, obwohl der ja von Sam Mendes gedreht wurde. Vielleicht wird der gute Tom im Alter noch etwas mutiger in seiner Rollenwahl.
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Den „Cats“ Trailer hatte ich vor Ewigkeiten im Kino gesehen, seitdem nie wieder. Das sieht so grottig aus :))
Und ja, Hanks sollte mal was wagen, aber es ist natürlich auch immer ein Sprung ins kalte Wasser, vielleicht ist er dazu nicht mehr bereit.
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Er wollte eigentlich auch keine reale Person mehr spielen, Marielle Heller musste ihn überreden, für diesen Film zuzusagen.
So alt ist er ja noch nicht, er kann schon noch was wagen. 🙂
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