Ich war am 10.02.19 in Berlin und habe mir folgenden Film im Kino angeschaut:
„Light of My Life“ 110 min drama
dir. Casey Affleck cast: Anna Pniowksky, Casey Affleck, Tom Bower, Elisabeth Moss, Hrothgar Mathews, Timothy Webber
Ein Vater (Casey Affleck) zeltet mit seiner 11-jährigen Tochter Rag (Anna Pniowksky) mitten im Wald. Die beiden machen jedoch keinen Campingausflug, vor einigen Jahren brach eine Pandemie aus, wodurch die weibliche Population nahezu ausgelöscht wurde. Rag ist scheinbar immun gegen den Virus. Bei Begegnungen mit anderen Männern versucht der Vater, sein Kind zu verstecken oder als Junge auszugeben. Bald müssen sie sich jedoch wieder einen neuen Zufluchtsort suchen…
B+ (Wertung von A bis F) „Light of My Life“ ist nach einer Kollektion an Kurzfilmen und der Mockumentary I´m Still Here die dritte Regiearbeit des amerikanischen Schauspielers und Oscar-Preisträgers Casey Affleck (Manchester by the Sea). Für diesen Film hat er auch das Drehbuch geschrieben und spielt eine der Hauptrollen.
Zu Beginn hat mich dieser Film an Debra Graniks wunderbares Werk Leave No Trace erinnert. Auch hier leben Vater und Tochter im Wald, fern von jeglicher Zivilisation. Nur in Casey Afflecks Film – so erfährt man bald – ist vor Jahren eine Pandemie ausgebrochen, die einen erheblichen Teil der weiblichen Population ausgelöscht hat. Was es mit dem Virus auf sich hat, wird weitgehend offen gelassen, ist auch nicht relevant, ohne Frauen ist die Gesellschaft aus der Balance geraten. Gerade die Vorstellung, wie wohl eine Gesellschaft ohne Frauen aussieht, fand ich faszinierend. Gerne wäre ich da noch etwas tiefer eingetaucht. Affleck konzentriert sich in seiner Erzählung jedoch hauptsächlich auf die beiden Protagonisten. Seine Inszenierung macht es einem leicht, sich in die Charaktere und ihre Situation hineinzuversetzen. So spürt man, sobald Fremde auf der Bildfläche auftauchen, auch die Bedrohung und man wird immer tiefer in ihre Geschichte hineingezogen.
Was ich jedoch nicht verstanden habe, warum handelt der Vater in der vorgegebenen Situation eigentlich so verantwortungslos und hat seiner Tochter nicht beigebracht, wie sie notfalls ohne ihn zurecht kommen und überleben kann. Wäre das nicht seine Aufgabe? Stattdessen erzählt er seiner 11-Jährigen, dass er sie immer beschützen wird.
„Light of My Life“ ist ein sehr langsam erzähltes, atmosphärisches Überlebensdrama, dass durch seine beiden Protagonisten lebt. Einige spannungsgeladenen Momente, in diesem sonst ruhigen Film, sind mir noch heute sehr präsent.
„Light of My Life“ wurde erstmalig auf der Berlinale 2019 gezeigt. Dort lief er in der Sektion Panorama. Ich habe den Film auf der Berlinale gesehen. Gezeigt wurde die Originalfassung. Der Film hat derzeit weder einen amerikanischen noch einen deutschen Verleih gefunden. Update: „Light of My Life“ ist am 9.8.19 in einigen amerikanischen Kinos gestartet.
Bisher gibt es noch keinen Trailer, aber einen kurzen Ausschnitt aus der Anfangsszene :
Hört sich gut an. Werde ich im Hinterkopf behalten.
Ja eine reine Männergesellschaft wird nicht gut gehen. Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Aber das hat sich ja dann auch schnell erledigt, denn sie können ja nicht lange überleben :))
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ich hatte schon überlegt, gibt es da nicht irgendeinen soliden (meinetwegen auch Horror-)Film, der sich dieser Thematik widmet?
Gefällt mirGefällt 1 Person
Nicht ganz so, mir fällt nur Survival ein.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Was für ein „Survival“-Film? Das kann doch nicht sein, dann muss doch sofort einer (Casey?) einigen Filmproduzenten die Idee pitchen. Ich will ja auch nicht, dass alle Frauen tot sind, ein paar wenige soll es schon noch geben, die die Begehrlichkeiten der Männer wecken und wodurch die verbliebenden Frauen sich immer immer in Gefahr befinden. Super Idee und dann im Gegensatz die raue und frustrierte Gesellschaft der Männer.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ich dachte an den Survivalist. Frauen sind in einer solchen Extremsituation immer Mangelware und Opfer.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Achso, ja der war gut. 🙂 Aber ist ja nicht ganz so, ich stelle mir die Welt aber so vor wie in Caseys Film, man arrangiert sich, lebt vielleicht miteinander, aber doch naht immer eine Eskalation zwischen den Männern.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Aber im ernst, so eine Welt überdauert dann nur ein zwei Generationen und das ist das eis gegessen. Ohne Frauen geht’s einfach mal nicht endlos weiter; selbst wenn es wenige gibt, die machen das nicht lange mit.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ich will ja auch nicht in dieser Welt leben. :)) Ich will einen guten Film, der sich dieser, vielleicht kurzen Zeit widmet. Das hat doch eine super Dynamik, ich will diesen Film jetzt sehen.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Es gibt einen Film, der sich mit dem umgekehrten Szenario beschäftigt, aber das ist ja eine anderen Geschichte, weil sich die Frauen fortpflanzen können und keine Männer mehr unter sich dulden. Komme aber gerade nicht auf den Film.
Gefällt mirGefällt 1 Person
Nicht so spannend. 🙂
Gefällt mirGefällt 1 Person
Na ja, natürlich kommt es da zu moralischen Konflikten, weil eine doch einen Sohn bekommt und ihn versteckt :))
Gefällt mirGefällt 1 Person
Ja okay. Aber ich glaube, dass Frauen besser miteinander zurecht kommen würden als Männer, die viel mit Gewalt versuchen würden, durchzusetzen.
Gefällt mirGefällt 1 Person