Oscar-Nominierungen 2019 und meine Meinung


Heute, am 22.01.19, hat die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) die Nominierungen für die Oscars bekanntgegeben. Verkündet wurden die Nominierungen von den Schauspielern Kumail Nanjiani und Tracee Ellis Ross. 

In der Oscar-Saison 2018/2019 ist „wokeness“ ein großes Thema. Eine direkte deutsche Übersetzung in diesem Zusammenhang gibt es für dieses Wort nicht. Es ist ein kulturelles Phänomen von, vielleicht kann man am besten sagen, „Gutmenschen“, die eine Person bzw. einen Film nach allen möglichen Gesichtspunkten als moralisch und politisch korrekt „abklopfen“. 

Mit den sogenannten „sozialen Medien“ ist dieses Jahr eine neue Form von Schmutzkampagnen zu beobachten. Was in den vergangenen Jahrzehnten überwiegend von rivalisierenden Studios übernommen wurde, ist dieses Jahr extrem durch die amerikanische Filmgemeinde auf allen möglichen Social Media-Kanälen wahrzunehmen. 

Dieses Jahr ist der Film „Green Book“ die Zielscheibe der Haters. Der Film repräsentiert Filme, die früher – unter Oscar-Profi Harvey Weinstein – garantiert den Oscar geholt hätten und ist, in der heutigen Zeit, auch für mich problematisch. Dazu kam, dass die Familie von Mahershala Alis Charakter Dr. Don Shirley die erzählte Geschichte, höflich  ausgedrückt, als unwahr bezeichnet. Dann kamen noch unangebrachtes Benehmen des Regisseurs Peter Farrelly gegenüber Cameron Diaz und anderen Schauspielern vor zwanzig Jahren ans Licht und – ich habe bereits zwei Tage zuvor darüber berichtet  – außerdem tauchten ältere Twitter-Einträge des Sohns von Viggo Mortensens Charakter und eines der Drehbuchautoren Nick Vallelonga auf, die ihn als Unterstützer von Donald Trump und anti-muslimisch identifizieren. Auf der anderen Seite hat „Green Book“ aber auch viele Fans, die Zuschauer, die den Film lieben, lieben ihn richtig. Der Film war Publikumsliebling auf dem Toronto Film Festival (wie die Jahre zuvor „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“, „La La Land“) und auch wenn er lange nicht so ein Publikumsmagnet wie „A Star is Born“ und „Bohemian Rhapsody“ ist, macht er ganz okaye Zahlen an der amerikanischen Kinokasse. Die Kritik scheint „Green Book“ nicht sonderlich geschadet zu haben. Der Film hat den Preis der Produzenten (PGA)gewonnen und wurde jetzt mit fünf Oscar-Nominierung bedacht. Damit könnte man theoretisch den Oscar als Bester Film gewinnen. Den Favoritenstatus muss „Green Book“ aber vorerst nun an „Roma“ abgeben. 

Auch für mich ist die größte Überraschung, dass „Roma“ innerhalb der Academy so beliebt ist. Zwei Schauspiel-Nominierungen ist weit mehr, als viele erwartet haben. Die meisten Oscar-Nominierungen haben dieses Jahr „Roma“ und „The Favourite“ mit jeweils 10. Ja und die Sensation ist nun offiziell: „Black Panther“ ist der erste Superhelden-Film, der für den Oscar als Bester Film nominiert wurde. Zweite Sensation: Netflix hat mit „Roma“ seine erste Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Film (plus neun weitere für „Roma“ und sogar drei für „The Ballad of Buster Scruggs“) erhalten.

Man kann dieser Filmpreis-Saison bereits entnehmen, dass es ein Fehler war, „A Star is Born“ nicht in der Kategorie Best Musical/Comedy zu führen. Der Film hätte wahrscheinlich einige Golden Globes in dieser Kategorie gewonnen. Ich hatte es schon oft erwähnt, die Globes sind eigentlich uninteressant, da die Nominierungen und Trophäen von rund 90 völlig unbekannten Auslandsjournalisten vergeben werden. Der Globe-Gewinn ist aber wichtig. Die Golden Globe-Verleihung ist die erste, live im TV übertragene amerikanische Filmpreis-Verleihung der Saison. Dadurch, dass viele Stars der Verleihung beiwohnen, hat sie eine große Presse. Jeder Gewinner kann sich hier präsentieren, man ist im Gespräch, viele gucken daraufhin (erstmalig) die Filme, die gewonnen haben. Das war eine dumme Entscheidung der Oscar-Strategen hinter „A Star is Born“. Da wundert es fast nicht mehr, dass Bradley Cooper nicht als Bester Regisseur für den Oscar nominiert wurde. Nun liebe Oscar-Strategen bei Warner Bros.: Macht was daraus!

A.M.P.A.S. wollte im August 2018 eine neue Kategorie (Best Popular Film) einführen. Aufgrund heftigster Kritik haben sie dieses Vorhaben zunächst zurückgestellt. Ob die Best Popular Oscar-Kategorie, jetzt mit Ende des Filmjahres 2018, und den Oscar-Nominierungen für einen Superheldenfilm und einem schlechten, aber äußerst erfolgreichen Musikfilm jetzt wirklich so sinnlos ist, da bin ich jetzt nicht mehr ganz so sicher. Vielleicht sollte man doch eine Kategorie Best Popular Film einführen, in der halt nur die an der amerikanischen Kinokasse erfolgreichsten Filme (die dann aber nicht in der Königsklasse Bester Film nominiert werden dürfen) einführen. Darüber muss ich nochmal nachdenken.

Von den Filmen, die in irgendeiner Kategorie für eine Oscar-Nominierung für das Oscar-Jahr 2018 im Gespräch sind oder waren, habe ich folgende Filme gesehen (in der Reihenfolge, in der ich sie tatsächlich gesehen habe):

Isle of Dogs, Annihilation, Black Panther, You Were Never Really Here, A Quiet Place, The Miseducation of Cameron Post, Chappaquiddick, Disobedience, Where is Kyra?, Tully, Hereditary, Everybody Knows, Incredibles 2, Eighth Grade, Leave No Trace, Sorry to Bother You, BlacKkKlansman, First Reformed, Won´t You Be My Neighbor?, Lean on Pete, McQueen, The Sisters Brothers, White Boy Rick, The Favourite, The Old Man & the Gun, The Wife, Three Identical Strangers, Border, First Man, The Ballad of Buster Scruggs, High Life, Smallfoot, Always at the Carlyle, Private Life, A Star is Born, The Hate U Give, Bad Times at the El Royale, 22 July, Madeline´s Madeline, Can You Ever Forgive Me?, Boy Erased, Bohemian Rhapsody, Wildlife, Beautiful Boy, Mid90s, Ralph Breaks the Internet, Widows, Green Book, At Eternity´s Gate, The Front Runner, The Guilty, Creed II, RBG, Roma, Bird Box, Vice, Mary Poppins Returns, Spider-Man: Into the Spider-Verse, The Mule, If Beale Street Could Talk, Ben is Back, Mary Queen of Scots, Cold War   

 

Hier sind die wichtigsten sechs Kategorien und meine Meinung (gelistet in alphabetischer Reihenfolge):

Best Motion Picture of the Year:

Best Motion Picture of the Year

  1. Black Panther
  2. BlacKkKlansman
  3. Bohemian Rhapsody
  4. The Favourite
  5. Green Book
  6. Roma
  7. A Star is Born
  8. Vice

Meine Meinung: Also zunächst habe ich mich richtig über mich selbst geärgert. In meiner Prognose vor zwei Tagen habe ich nachweislich bei diesen 8 Kandidaten eine plausible Begründung für die Nominierung gefunden. Aufgrund der Wette mit meinem Kumpel wollte ich aber keinen Punkt (und Film) verschenken und habe daher „First Man“ als neunten Film gelistet. Egal, es ist wie es ist, er hat auch neun Filme gelistet. Ja, ansonsten ist die Überraschung gering, außer, dass A.M.P.A.S. erstmalig seit längerer Zeit wieder zurück zu 8 nominierten Filmen gegangen sind. Alle nominierten Filme habe ich richtig geraten und gesehen.

Mein Wunsch: BlacKkKlansman, The Favourite oder Roma 

Der derzeit wahrscheinlichste Gewinner: Ich hatte es auch bereits vor 2 Tagen gesagt, wenn die Laienschauspielerin Yalitza Aparicio als Beste Hauptdarstellerin nominiert wird, gewinnt „Roma“. Nun hat, und das hat auch mich völlig überrascht auch noch zusätzlich Marina de Taviro eine Oscar-Nominierung als Beste Nebendarstellerin bekommen und „Roma“ ist der am meisten nominierte Film (auch wenn die in der Vergangenheit meistens nicht gewonnen haben)

Der Unsicherheitsfaktor: Green Book, BlacKkKlansman und A Star is Born sind aber auch noch immer im Rennen (bei dem preferential voting system weiß man nie)

 

 

Achievment in Directing:

Spike Lee  „BlacKKKlansman“

Pawel Pawlikowski „Cold War“

Yorgos Lanthimos „The Favourite“

Alfonso Cuaron „Roma“

Adam McKay „Vice“

Meine Meinung: Wir erinnern uns alle an den Aufschrei als Ben Affleck für seinen Film „Argo“ nicht als Bester Regisseur nominiert wurde. Einen ähnlichen gibt es dieses Jahr für Bradley Cooper. Am Ende hat „Argo“ den Besten Film gewonnen. Wird hier – wahrscheinlich – nicht passieren. Die Regisseure der Academy gelten als Snobs, die Gewerkschaft der Regisseure hatten Alfonso Cuarón, Spike Lee, Adam McKay (warum habe ich mich damals schon gefragt) und Bradley Cooper (A Star is Born) nominiert, als fünften Peter Farrelly (für Green Book). Ganz selten sind es bei den Oscars die DGA-Fünf. Ich bin super happy für Spike Lee für seine erste Oscar-Nominierung als Regisseur, aber auch für Pawel Pawlikowski und Yorgos Lanthimos. Alle drei Nominierungen kommen nun nicht als völlige Überraschung daher, sie sind eher die Bestätigung für eine hervorragende Leistung und für Spike Lee auch etwas eine Anerkennung für sein Lebenswerk. Richtig geraten habe ich hier tatsächlich nur Spike Lee, Alfonso Cuarón und Yorgos Lanthimos. Gesehen habe ich alle Filme.

Mein Wunsch: Alfonso Cuarón hat bereits einen Regie-Oscar, ich wünsche es daher Spike Lee

Der derzeit wahrscheinlichste Gewinner: Alfonso Cuarón

Der Unsicherheitsfaktor: Spike Lee, wenn sie jetzt eine große Kampagne für ihn starten

 

Performance by an actress in a leading role:

Yalitza Aparicio „Roma“

Glenn Close „The Wife“

Olivia Colman „The Favourite“

Lady Gaga „A Star is Born“

Melissa McCarthy „Can You Ever Forgive Me?“

Meine Meinung: Ich hatte es gestern geschrieben: „Sollte Yalitza Aparicio (Roma) nominiert werden, brauchen wir gar nicht weiter zu rätseln, welcher Film BP gewinnt. Dann kann es eigentlich nur Roma sein“. Dabei bleibe ich auch, die Oscar-Nominierung für die Laienschauspielerin ist etwas überraschend und zeigt, vor allen Dingen, wieviel Unterstützung Alfonso Cuaróns Film innerhalb der Academy hat. An ihrer Stelle hatte ich für meine Wette Viola Davis (Widows) gesetzt. Alle anderen hatte ich richtig geraten. Hier kenne ich alle Performances.

Mein Wunsch: Glenn Close für ihr Lebenswerk und ihre solide Performance, auch wenn Olivia Colman ihn auch verdient hätte

Der derzeit wahrscheinlichste Gewinner: Glenn Close

Der Unsicherheitsfaktor: Olivia Colman

 

 

Performance by an actor in a leading role:

Christian Bale „Vice“

Bradley Cooper „A Star is Born“

Willem Dafoe „At Eternity´s Gate“

Rami Malek „Bohemian Rhapsody“

Viggo Mortensen „Green Book“

Meine Meinung: Auch vor zwei Tagen habe ich gesagt, dass eine Nominierung für John David Washington zeigen würde, wie beliebt „BlacKkKlansman“ innerhalb der Academy ist. Jetzt wurde er nicht nominiert, aber immerhin Adam Driver für die Nebenrolle. Für John David Washington wurde Willem Dafoe nominiert. Kam für mich nicht völlig überraschend, erst im letzten Jahr stand er kurz vor seinem ersten Oscar-Gewinn (für „The Florida Project“). Viggos Nominierung stand auch etwas auf der Kippe, seit ein paar Tagen mit dem PGA-Gewinn wissen wir aber, dass „Green Book“ aller Kritiken zum Trotz ein Lieblingsfilm so vieler ist. Hier habe ich mit Ausnahme von Willem Dafoe alle richtig geraten. Ich kenne auch alle Performances.

Mein Wunsch: ist mir eigentlich egal, ob Bale seinen zweiten Oscar gewinnt oder Bradley Coopers seinen ersten, damit sein Film neben Song überhaupt etwas gewinnt. 

Der derzeit wahrscheinlichste Gewinner: Das kommt auf die nächsten Filmpreisverleihungen an, ob da Bale, Malek oder Cooper gewinnt. Aber auch, ob die PR-Experten hinter „A Star is Born“ sich jetzt (nachdem er nicht als bester Regisseur nominiert wurde) für Bradley Cooper ins Zeug legen. 

Der Unsicherheitsfaktor: Bale, Malek oder Cooper 

 

 

Performance by an actress in a supporting role:

Amy Adams „Vice“

Marina de Tavira „Roma“

Regina King „If Beale Street Could Talk“

Emma Stone „The Favourite“

Rachel Weisz „The Favourite“

Meine Meinung: Diese Kategorie habe ich mir großer Spannung live verfolgt. Regina King, ich erwähnte es ebenfalls vor zwei Tagen, Gewinnerin in dieser Kategorie u.a. bei den Globes und Critic Choice Awards war eigentlich eine Favoritin auf den Oscar-Gewinn. Aber weder von den Schauspielern (von SAG/AFTRA) noch von den Briten (BAFTA) wurde sie mit einer Nominierung bedacht. Viele Mitglieder dieser Gruppen sind auch Academy-Mitglieder. Jetzt hat sie nun aber eine Oscar-Nominierung erhalten und wird ihn auch voraussichtlich gewinnen. Die große Überraschung in dieser Kategorie war Marina de Tavira. Ich hatte sie zwar in meiner  September-Prognose  unter  den ersten Fünf, aber im Verlauf der Oscar-Saison tauchte sie nicht mehr groß auf. Entsprechend habe ich sie auch nicht hier gelistet, an ihrer Stelle hatte ich Nicole Kidman (Boy Erased). Die anderen Vier habe ich richtig geraten. Ich kenne auch hier alle Performances. 

Mein Wunsch: Es wäre fatal, wenn Amy Adams (die für „Vice“ jetzt ihre sechste Oscar-Nominierung erhalten hat), einen Oscar für die beste Nebenrolle erhält. Nee, da warten wir lieber auf die nächste Hauptrolle und dann räumt sie ab. Rachel Weisz und Emma Stone haben bereits einen Oscar, beide hätten es aber für ihre Performance verdient. 

Der derzeit wahrscheinlichste Gewinner: Regina King

Der Unsicherheitsfaktor: Amy Adams

 

Performance by an actor in a supporting role:

Mahershala Ali „Green Book“

Adam Driver „BlacKKKlansman“

Sam Elliot „A Star is Born“

Richard E. Grant „Can You Ever Forgive Me?“

Sam Rockwell „Vice“

Meine Meinung: Hier war die große Frage, ob Sam Elliot nominiert wird. Er hatte zwar eine Nominierung der Schauspieler, aber keine BAFTA-Nominierung. Für den Golden Globe war er auch nicht nominiert, dafür aber Timothee Chalamet. Ich hatte ihn auch an dieser Stelle getippt. Ansonsten gab es für mich hier keine Überraschung. Ich kenne auch alle Performances.

Mein Wunsch: Richard E. Grant oder Mahershala Ali 

Der derzeit wahrscheinlichste Gewinner: Mahershala Ali

Der Unsicherheitsfaktor: keiner 

 

Mein Kumpel hat mir übrigens gerade per Voice Mail mitgeteilt, dass er unsere Wette um einen Punkt gewonnen hat. Auch in Ordnung, wäre ich mal bei meinen acht Filmen geblieben.

 

Hier die komplette Liste aller Nominierten: https://oscar.go.com/nominees 

Kumail Nanjiani und Tracee Ellis Ross waren sehr sympathisch bei ihrer kurzweiligen und übersichtlichen Verkündung der Oscar-Nominierten 2019:

 

 

Nominierungen für die Goldene Himbeere 2019

Folgende Filme und Schauspieler dürfen sich Chancen auf den Anti-Oscar, den Razzie ausrechnen:

Worst Picture:

Gotti

The Happytime Murders

Holmes & Watson

Robin Hood

Winchester 

 

Worst Director:

Etan Cohen (Holmes & Watson)

Kevin Connolly (Gotti)

James Foley (Fifty Shades Freed)

Brian Henson (Happytime Murders)

The Spierig Brothers (Winchester) 

 

Worst Actress:

Jennifer Garner (Peppermint)

Amber Heard (London Fields)

Melissa McCarthy (The Happytime Murders und Life of the Party)

Helen Mirren (Winchester)

Amanda Seyfried (The Clapper)

 

Worst Actor:

Johnny Depp (voice) (Sherlock Gnomes)

Will Ferrell (Holmes & Watson)

John Travolta (Gotti)

Donald J. Trump (as himself) (Death of a Nation und Fahrenheit 11/9)

Bruce Willis (Death Wish)

 

Worst Supporting Actress:

Kellyanne Conway (as herself) (Fahrenheit 11/9)

Marcia Gay Harden (Fifty Shades Freed)

Kelly Preston (Gotti)

Jaz Sinclair (Slender Man)

Melania Trump (Fahrenheit 11/9)

 

Worst Supporting Actor:

Jamie Foxx (Robin Hood)

Ludacris (voice) (Show Dogs)

Joel McHale (Happytime Murders)

John C. Reilly (Holmes & Watson)

Justice Smith (Jurassic World: Fallen Kingdom)

Dieses Jahr kenne ich tatsächlichen einen Film: Winchester, den ich gar nicht sooo übel fand. Bei „Gotti“ hatte ich kürzlich die Gelegenheit, ihn zumindest in Teilen im amerikanischen Fernsehen zu sehen. Hier kann ich bestätigen, dass der Film wirklich übelster Schrott ist und alle Razzie-Nominierungen verdient hat. 

John Travolta und Johnny Depp sind das x-te Mal auf der Nominierungsliste der Razzie-Awards.

Ansonsten ist Melissa McCarthy mit Sandra Bullock die einzige, die sowohl eine Oscar-Nominierung als auch eine Razzie-Nominierung im selben Jahr haben. Sandra Bullock hat sogar den Oscar (für The Blind Side) und auch den Razzie (für All About Steve) gewonnen. Halle Berry ist, nachdem sie drei Jahre zuvor für „Monster´s Ball“ den Oscar gewonnen hat, im Jahr 2005 zu der Razzie-Awards gefahren und hat eine selbstironische Dankesrede für ihren Razzie („Catwoman“) gehalten. Sandra Bullock ist einen Tag bevor sie den Oscar für „The Blind Side“ gewonnen hat, auch zu der Golden Raspberry-Verleihung gefahren und hat ihren Razzie für „All About Steve“ entgegen genommen. Auch sie hielt eine originelle Rede. 

14 Gedanken zu “Oscar-Nominierungen 2019 und meine Meinung

  1. Naja, mich haben einige Sachen doch überrascht, immerhin hatte ich die Missachtung Bradley Coopers geahnt. Das könnte den Argo-Effekt nach sich ziehen. Allerdings kann nur eine riesige Schmutzkampagne Roma am Sieg hindern. Für unmöglich halte ich das aber auch nicht. Ich glaube Bradley Cooper gewinnt den Schauspieloscar, damit er nicht leer ausgeht. Ich mache mir gleich mein eigenes Bild von Roma

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    • Ich habe es während dieser Saison tatsächlich schon ein paar Mal gehört, dass Bradley Cooper eine Neiddebatte auslöst. Nach dem Motto, er hat alles (er sieht gut aus, ist mit einem Supermodel zusammen, kann sich seine Rollen aussuchen, kann schauspielern, hatte ohne die heutige Oscar-Nominierung eingerechnet vier Oscar-Nominierungen, kann singen, schreibt Songs und Drehbücher, kann jetzt auch noch offensichtlich Regie führen) vielleicht hat das dazu geführt, dass er nicht als Regisseur nominiert wurde und das kann dann auch dazu führen, dass er nicht den Schauspieloscar gewinnt. In meinen Augen wäre der Oscar aber verdient. Mal gucken was die Warner jetzt macht.

      Roma gefällt Dir garantiert nicht. Ist bestimmt auch nicht förderlich, wenn man eh nicht sonderliches Interesse an dem Film hat, ihn dann auf dem kleinen Bildschirm zu sehen. Ich hasse Netflix dafür, dass sie ihren Filmen keine vernünftige Kinoauswertung geben.

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      • Diese Neiddebatte ist schon irgendwie plausibel. Wenn Remi Malek sich stattdessen den Oscar abholt, krieg ich nen Anfall. Gefallen muss mir Roma auch nicht, aber ich muss sagen, dass es ein guter Film ist, damit ich mit ihm als Gewinnerfilm leben kann. Ich bin ja auch kein Fan von Der Pate, aber es ist ein verdammt guter Film. Da muss man schon differenzieren können, besser als Bohemian Rhapsody wird er ja wohl sicher sein…

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      • Ein richtig guter Queenfilm hätte von mir aus jeden Filmpreis gewinnen können, aber dieser Durchschnittsfilm, der aufgrund dee Zugkraft der Band Kasse macht. Niemals hätte der nur ne Nominierung kriegen dürfen. Das scheint die Oscar Saison zu werden, wo mir die zurückgefallenen Filme besser gefallen. War bei The Wife, First Man und Widows so, dann wird bestimmt Beautiful Boy und Dee verlorene Sohn mir noch gefallen, aber ich hab die Hoffnung auf einen richtig guten Oscar Film noch nicht aufgegeben.

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      • Logisch, ein solider Queen-Film hätte natürlich nominiert werden können, dieser Film ist aber problematisch und ich kann auch nicht nachvollziehen, dass so viele ihn mögen. Ich wäre happy mit Roma, BlacKkKlansman und The Favourite. Solange nicht Vice gewinnt oder gar Bohemian Rhapsody ist alles im grünen Bereich.

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      • Black Panther nicht zu vergessen, die Nominierung ist ja schon grenzwärtig und versteht hier kein Mensch. Aber na gut, besser so als Best Popular Film. Da sollen die besser mal das beste Ensemble und das beste Stunt Ensemble als Kategorie einführen…

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      • In Deutschland versteht die Nominierung von „Black Panther“ vielleicht keiner, in den U.S.A. aber eigentlich jeder. Mit der Kategorie Best Popular Film kann ich mich, wie gesagt, vielleicht sogar anfreunden. Unter bestimmten Voraussetzungen allerdings, diese Filme dürften dann keine BP-Nominierung erhalten. Dann hätten dieses Jahr Black Panther und Bohemian Rhapsody den Kampf unter sich ausgemacht und man hätte sich mit ihnen nicht in der Königskategorie beschäftigen müssen.

        Best Ensemble ist quasi Bester Film. Diese Kategorie heißt beispielsweise bei SAG/AFTRA so. Best Genre-Film wäre, nach wie vor, meine favorisierte neue Kategorie.

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      • Naja, aber so sollte es irgendwie nicht sein. Best Genre Film wäre gut, da hätte man A Quiet Place, Hereditary, Game Night und Mission Impossible Fallout evtl nominieren können.

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  2. Das Remake eines Remakes eines Remakes erhält acht Nominierungen, iunter anderem für einen der schrecklichsten Songs, den ich in den letzten Jahren hören musste. Arme Academy, armes Hollywood.

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