TV-Serie: „The Handmaid´s Tale, 1. Staffel“


Ich habe mir die komplette Staffel folgender Hulu-Serie angeschaut:

 

„The Handmaid´s Tale, 1. Staffel“ (dt. Titel: „The Handmaid´s Tale: Der Report der Magd“, ab dem 4.10.17 bei dem Telekom-Portal Entertain TV zu sehen) 10 x approx. 50 min sci-fi, drama, adaptation
dir. Reed Morano, Mike Barker, Floria Sigismondi, Kate Dennis, Kari Skogland, cast: Elisabeth Moss, Joseph Fiennes, Alexis Bledel, Max Minghella, Ann Dowd, Yvonne Strahovski, Madeline Brewer, Samira Wiley, O-T Fagbenie, Amanda Brugel, Jordana Blake

 

Amerika, in der nahen Zukunft.
June (Elisabeth Moss) befindet sich mit ihrem Mann Luke (O-T Fagbenie) und ihrer achtjährige Tochter Hannah (Jordana Blake) auf der Flucht. Irgendwann trennen sich ihre Wege, June hört Schüsse und dann wird sie gefangen. Zwei Monate später lebt June als Offred in einer ganz anderen, restriktiven Welt. Sie ist im Besitz von Commander Fred Waterford (Joseph Fiennes) und seiner Ehefrau Serena Joy (Yvonne Strahovski). Offred ist eine Handmaid, eine Magd, deren einzige Bestimmung es ist, für die Staatsfunktionäre und ihre Ehefrauen Kinder zu bekommen, Diese Ehepaare konnten selbst keine Kinder zeugen. Wie konnte es soweit kommen? Umweltverschmutzung und eine nukleare Katastrophe haben eine Epidemie ausgelöst, die bei den meisten Menschen zu einer Unfruchtbarkeit geführt hat. Die Geburtenrate ist drastisch gesunken. Religiöse Fundamentalisten, eine Gruppierung unter dem Namen Sons of Jacob hat in den ehemaligen U.S.A.. die Macht übernommen. Sie haben ein totalitäres Regime errichtet und die Stellung der Frau neu definiert. Die einst freien, jungen und fruchtbaren Frauen werden gefangen und in dem Red Center, einem Umerziehungsheim, unter der strengen Aunt Lydia (Ann Dowd) auf ihre künftige Aufgabe vorbereitet…

A (Wertung von A bis F) „The Handmaid´s Tale“ basiert auf dem gleichnamigen, im Jahr 1985 veröffentlichten,  Roman der kanadischen Autorin Margaret Atwood (sie hat einen Cameo-Auftritt in der ersten Episode – sie ist eine Aunt und schlägt Offred ins Gesicht). In Deutschland erschien der dystopische Roman unter dem Titel „Der Report der Magd“. Die TV-Serie hält sich nicht strikt an die Vorlage, die Geschichte wurde aktualisiert und in die Gegenwart versetzt. Bei den ersten drei Episoden der TV-Serie hat die amerikanische Kamerafrau und Regisseurin Reed Morano (Kill Your Darlings, The Skeleton Twins, Meadowland) geführt.

„The Handmaid´s Tale“ spielt in einer nicht allzu weit entfernten Zukunft. Ich weiß nicht, wann mich eine TV-Serie das letzte Mal so extrem mitgenommen, ja so verstört hat.

Wie alle Serien, die mich begeistern, habe ich auch „The Handmaid´s Tale“ ein zweites Mal geschaut. Normalerweise beginne ich diese Mehrteiler, bzw. Serien unmittelbar nachdem ich alle Episoden das erste Mal gesehen habe, ein zweites Mal. Die zweite Sichtung einer exzellenten TV-Produktion empfinde ich als entspannend, die Charaktere und die Story bekannt, dann habe ich Zeit, genau auf die Details zu achten. Bei „The Handmaid´s Tale“ war nicht mal im Traum daran zu denken, dass ich sie mir nach der ersten Sichtung direkt ein zweites Mal anschaue. Undenkbar, auch wenn ich sie noch so exzellent fand. Diese Serie hat mich viel zu sehr heruntergezogen, ich war deprimiert und frustriert nach den ersten zehn Folgen. Zur Aufmunterung brauchte ich zunächst andere Mehrteiler/Serien, die mich weg aus dieser Welt führten. So habe ich Apple Tree Yard, die erste Staffel von Ozark, und die dritte Staffel von Broadchurch geguckt, dann bin erst mal in den Sommerurlaub geflogen und als ich zurückkam habe ich mich immer noch äußerst widerwillig an die Wiederholung der ersten Staffel von „The Handmaid´s Tale“ gemacht.

Diese Serie ist einfach zu realitätsnah, wie leicht kann sich eine Welt durch einen Regime-Wechsel einer kranken (und oftmals religiösen) Regierung ändern? Von Jetzt auf Gleich werden Menschen (in diesem Fall vordergründig Frauen) die Rechte genommen. Alles was man bisher als selbstverständlich erachtet hat, ist nicht mehr da. Nach einem Staatsstreich verhängt man den Ausnahmezustand, damit wird die Verfassung außer Kraft gesetzt, man ändert Gesetze, verhaftet oder exekutiert Andersdenkende oder bestimmte Minderheiten. Im Fall von „The Handmaid´s Tale“ sperrt man den Frauen die Konten, lässt sie von ihren Arbeitgebern entlassen, nimmt ihnen schließlich alle Rechte und unterteilt sie in Kasten. Entsprechend ihrer Kaste haben sie eine Aufgabe, für die jeweilige Kaste gibt es Kleidungs- und Verhaltensregeln. Die unfruchtbaren Akademikerinnen werden in die Kolonien geschickt. Die fruchtbaren jungen Frauen werden gefangen und versklavt, sie gehören ab dann ihrem jeweiligen Kommandanten. Frauen wird der Zugang zu Bildung verwehrt, allein das Lesen ist bereits verboten. Andere Medien existieren nicht. Alles natürlich im Namen Gottes. Heutzutage gibt es genug rückständige frauenverachtende Staatsmächte, vor allen Dingen, aber nicht nur in muslimischen Ländern (z.B. im Iran, Afghanistan oder Saudi Arabien). Wie schnell sich ein Land verändern kann, sah man in Ende der 1970er Jahre im Iran und sieht man heutzutage in der Türkei. Einst recht freie, westliche orientierte Länder… Man kann man aber auch den jüngsten Regierungswechsel in der westlichen Welt (U.S.A.) nehmen. Da weiß man auch noch nicht, wo dieses Land mit dem 45. (wie viele Amerikaner U.S.-Präsident Donald Trump nur noch nennen) in zwei oder drei Jahren steht.

Mich machen Kulturen oder Religionen krank, bei denen sich Jungs oder Männer für mehr wert halten als Mädchen oder Frauen. Meine feministische Seite hat eine solche Wut im Bauch, dass die Männer sich in solchen Gesellschaften weitestgehend alle Freiheiten nehmen und ihren Frauen Verhaltensvorschriften machen und ihnen beispielsweise vorschreiben, eine Art Uniform zu tragen. Die einzig wirkliche Aufgabe der Frauen ist es, Kinder zu gebären. Mich verunsichern auch die Veränderungen in Deutschland. Ich kann nur für das Berliner Straßenbild sprechen, aber ich beobachte seit einigen Jahren, dass die Zahl der verschleierten und verhüllten jungen Frauen extrem zugenommen hat. Mir bereitet das Sorgen und „The Handmaid´s Tale“ hat dieses Gefühl nur noch verstärkt. Müssen wir in unserer Welt für die Gleichberechtigung von Männern und Frauen (die ich im 21. Jahrhundert als selbstverständlich erachte) eines Tages wieder kämpfen?

„The Handmaid´s Tale“ wird aus aus der Perspektive von June bzw. der Handmaid (der Magd) Offred erzählt. Wir lernen Gilead mit all seinen Grausamkeiten durch sie kennen. June führt als Erzählerin durch die Geschichte.

Elisabeth Moss ist June, die als Offred versklavt wurde. Sie ist die Seele der Serie, ohne diese talentierte Schauspielerin würde die Serie nicht so perfekt sein. Als Frau kann man sich zu jeder Zeit in ihre Lage versetzen, fühlt mit ihr, weiß was sie denkt, was sie fürchtet. Elisabeth Moss kann mit ihrer Mimik alles aussagen und hat selbstverständlich für diese nuancierte Performance eine Emmy-Nominierung erhalten. Gestern (17.09.17) Nacht wurde sie mit dem Emmy-Award für ihre Performance in „The Handmaid´s Tale“ ausgezeichnet. Bravo!!! Wenn „The Handmaid´s Tale“ auf zweieinhalb Stunden gekürzt und ins Kino gebracht worden wäre, hätte sie wahrscheinlich sogar den Oscar gewonnen – so einmalig und erstklassig ist sie.

Ganz zum Schluss der ersten Staffel (und ich werde nicht spoilern durch welchen Seriencharakter) bekommt man einen guten Eindruck davon, was es bedeutet von dem Horror in seinem Heimatland flüchten zu müssen, bzw. Flüchtling zu sein.

Mit der letzten Episode sind mir natürlich die Tränen gekommen. Inhaltlich, klar war ich über die gesamte Zeit tief bewegt, aber auch die wunderschöne cineastische Inszenierung dieser grauenhaften Welt hat mir die Tränen in die Augen getrieben. „The Handmaid´s Tale“ ist visuell eine tolle Serie. Das Ende der ersten Staffel – so viel sei verraten – bleibt relativ offen. Die Produktion der zweiten Staffel beginnt im Herbst 2017.

Ein (heterosexueller) Mann wird „The Handmaid´s Tale“ nie so verstehen, sich in die Lage der Handmaids nie so hereinversetzen können wie eine Frau. Vielleicht finden viele Männer diese TV-Serie auch langweilig. Obwohl 99% bei Rotten Tomatoes lassen Anderes vermuten.

 

Begriffe, bzw. Originalbezeichnungen, die für „The Handmaid´s Tale“ wichtig sind:

Gilead ist die Republik, in der „The Handmaid´s Tale“ spielt. Früher waren es die Vereinigten Staaten von America. Die fundamentalistische Gruppierung Sons of Jacob hat die Macht übernommen. In der Diktatur regieren die Kommandanten. Ihre Gesellschaft basiert auf christlich-biblischen Grundlagen. Das wichtigste Merkmal ist, dass die Frau sich dem Mann unterordnet. Den Frauen werden alle Rechte genommen. Dadurch haben sich die Männer die Machterhaltung gesichert. Die Frauen sind in Kasten unterteilt und müssen sich entsprechend ihres Standes kleiden. Die Ehefrauen der Staatsfunktionäre (der Kommandanten) haben den höchsten sozialen Status, auch wenn sie keine Kinder bekommen konnten. Sie tragen die Farbe Blau. Die einzige Aufgabe der Handmaids (der Mägde) ist es, Kinder für die mächtigen Ehepaare zu gebären. Die Handmaids tragen bodenlange rote Gewänder und eine weiße Kopfbedeckung. Die Farbe Rot symbolisiert die Fruchtbarkeit der Frauen. Wenn Frauen (aber auch Männer) sich nicht an die Gesetze von Gilead halten, drohen ihnen drakonische Strafen.
Sons of Jacob – war ursprünglich eine fanatisch-religiöse Untergrundbewegung, die nach einem Putsch die Regierung übernommen und Gilead gegründet hat.
Red Center (auch Rachel and Leah Center) ist ein Umerziehungsheim für die Handmaids (die Mägde). Nachdem die jungen, fruchtbaren Frauen gefangen genommen wurden kommen sie zunächst in das Red Center. Hier werden sie von den Aunts (den Tanten) auf ihre künftige Funkion vorbereitet.
Colonies – In die Kolonien werden Homosexuellen, Intellektuelle, Andersdenkende, aber auch die Mägde geschickt, wenn sie keine Kinder gebären. In den entlegenen Kolonien müssen sie Gift- und Atommüll entsorgen bis sie sterben.
Jezebel ´s ist ein eleganter Sexclub in Gilead, natürlich ist der Ort geheim und daher offiziell verboten
Mayday ist die Widerstandsbewegung
Wives sind die Ehefrauen der mächtigen Staatsfunktionäre. Sie stehen in der Hierarchie ganz oben, auch wenn sie selbst keine Kinder bekommen können. Die Ehefrauen tragen die Farbe Blau.
Handmaid ist die Magd, die junge Frau, bei der angenommen wird, dass sie fruchtbar ist. Die Magd befindet sich im Besitz eines Kommandanten (und seiner Ehefrau). Einmal im Monat vergewaltigt der Kommandant die Magd, alles in einer Zeremonie und im Beisein seiner Ehefrau. Sobald die Magd dem Ehepaar ein gesundes Kind „geschenkt“ hat, das Baby abgestillt ist, wird sie an einen anderen Kommandanten (und seiner Ehefrau) weitergereicht. Mägde sind die Gebärmaschinen von Gilead. Sollte die Magd nicht schwanger werden, gilt sie irgendwann als unfruchtbar (auch wenn oftmals die Männer zeugungsunfähig sind) und wird in eine der Kolonien geschickt. Die Mägde tragen die Farbe Rot, rote bodenlange Gewänder mit einer weißen Flügelhaube als Kopfbedeckung).
Marthas sind die Hausangestellten, sie sind Haushälterinnen und Köchinnen. Die Marthas tragen die Farbe Khaki.
Aunts sind ältere Frauen, die die Mägde kontrollieren und disziplinieren. Sie tragen die Farbe Braun.
Eyes – sind die Gesetzeshüter bzw. der Geheimdienst in Gilead. Die Eyes tragen vorzugsweise die Farbe Schwarz und sind in schwarzen Wagen unterwegs. Eyes können aber auch verdeckt ermitteln.
„Blessed Be the Fruit“ gilt in Gilead als Begrüßung, darauf antwortet man traditionell „May the Lord open“
„Under His Eye“ – ist zugleich eine Begrüßung- und Verabschiedungs-Floskel in Gilead

 

Die wichtigsten Charaktere im Einzelnen:

Offred ist eine Handmaid (eine Magd), da sie sich im Besitz des Kommandanten Fred Waterston befindet, wird sie Offred („of Fred“) genannt. In ihrem früheren, bürgerlichen Leben hieß sie June, war verheiratet und hatte eine Tochter, Hannah. Gespielt wird Offred/June von der amerikanischen Schauspielerin Elisabeth Moss. Ihren internationalen Durchbruch hatte die Schauspielerin als Peggy Olsen in der Serie Mad Men,. Zuvor hat sie aber bereits in den amerikanischen Serien „Picket Fences“ und „The West Wing“ gespielt. Seit einiger Zeit zählt sie für mich schon zu den wandelbarsten, talentiertesten Schauspielern unserer Zeit. Ich habe sie in einigen Filmen (The One I Love, Queen of Earth, Truth, Chuck) gesehen. Auch in dem Mehrteiler Top of the Lake hat sie einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Sie hat eine Tony-Award-Nominierung. Für „Mad Men“ und „Top of the Lake“ war sie sieben Mal für den Fernseh-Oscar, den Emmy-Award, nominiert. Für ihre Performance in „The Handmaid´s Tale war sie zum achten Mal für den Emmy nominiert. Am 17.09.17 hat sie für diese Performance ihren ersten Emmy gewonnen.

Commander Fred Waterford gehört zu der Staatsführung von Gilead. Der Kommandant ist mit Serena Joy (gespielt von Yvonne Strahovski) verheiratet. Offred (gespielt von Elisabeth Moss) ist bereits die zweite Handmaid des Ehepaares. Commander Fred Waterford wird von dem englischen Schauspieler Joseph Fiennes gespielt. Er hat in einigen internationalen Filmproduktionen (u.a. „Elizabeth“, „Shakespeare in Love“, „The Merchant of Venice“, The Escapist) gespielt und hat in den TV-Serien „Flash Forward“ und „American Horror Story: Asylum“ mitgewirkt. Er ist der Bruder des großen Schauspieltalents Ralph Fiennes („Schindler´s List“, „The English Patient“, The Grand Budapest Hotel, Hail, Caesar!)

Serena Joy bzw. Mrs. Waterford ist die Ehefrau des Commander Waterford (gespielt von Joseph Fiennes). Mrs. Waterford wird von der australischen Schauspielerin Yvonne Strahovski gespielt. Sie hatte eine größere Rolle in der siebenten und achten Staffel der Serie Dexter (leider habe ich bisher nur sechs Staffeln geguckt) und der Mini-Serie „24: Live Another Day“.

Nick ist Commander Waterfords Chauffeur. Gespielt wird Nick von dem englischen Schauspieler Max Minghella. Er hat in einigen internationalen Filmproduktionen (The Social Network, The Ides of March) mitgespielt und ist der Sohn des, vor einigen Jahren verstorbenen, Filmemachers Anthony Minghella („The English Patient“, „The Talented Mr. Ripley“).

Ofglen ist eine Handmaid und Offreds Einkaufsbegleiterin. Ofglen hieß im früheren Leben Emily. Gespielt wird Ofglen von der amerikanischen Schauspielerin Alexis Bledel. Mir war sie nicht bekannt, den meisten wird sie aber durch die amerikanische Serie „Gilmore Girls“ bekannt sein. Für ihre Gastrolle in „The Handmaid´s Tale“ wurde sie mit einem Emmy-Award ausgezeichnet.

Aunt Lydia ist die Aufseherin der Handmaids (der Mägde). Gespielt wird Aunt Lydia von der amerikanischen Schauspielerin Ann Dowd. Sie hat in vielen TV-Produktionen („Judging Amy“, „Masters of Sex“, The Leftovers“, Olive Kitteridge, Good Behavior) mitgewirkt und hat auch viele Nebenrollen in amerikanischen Filmen (u.a. „Philadelphia“, „Garden State“, Marley & Me, The Informant!) gespielt. Mir ist sie das erste Mal in Compliance aufgefallen. Für ihre Performance in „The Leftovers“ und „The Handmaid´s Tale“ wurde sie dieses Jahr für den Emmy nominiert. Am 17.09.17 wurde sie als Beste Nebendarstellerin in „The Handmaid´s Tale“ mit ihrem ersten Emmy Award ausgezeichnet.

Ofwarren ist eine Handmaid, hieß früher Janine und ist eine von Offreds Freundinnen. Ofwarren wird von der amerikanischen Schauspielerin Madeline Brewer gespielt. Sie hat bereits eine größere Rolle in den TV-Serien „Orange is the New Black“ und „Hemlock Grove“.

Moira war in ihrem früheren Leben die beste Freundin von June (gespielt von Elisabeth Moss), sie ist lesbisch. Moira wird von der afroamerikanischen Schauspielerin Samara Wiley gespielt. Sie hatte eine Hauptrolle in der TV-Serie „Orange is the New Black“. Kürzlich war sie auch in Kathryn Bigelows Film Detroit zu sehen. Für ihre Rolle in „The Handmaid´s Tale“ wurde sie für den Emmy nominiert,

 

„The Handmaid´s Tale war im Jahr 2017 für dreizehn Fernseh-Oscars nominiert. Als beste Drama-Serie (die Königskategorie bei den Emmys) stand sie in Konkurrenz mit „The Crown“, „Stranger Things“, „This Is Us“, „Better Call Saul“, House of Cards und „Westworld“. „The Handmaid´s Tale“ hat insgesamt acht Emmy Awards abgeräumt. Darunter hat sie auch die wichtigsten Emmys gewonnen: Outstanding drama series, outstanding directing for a drama series, outstanding lead actress in a drama series (Elisabeth Moss), outstanding supporting actress in a drama series (Ann Dowd) und outstanding writing for a drama series. Dazu hat die Serie bereits im Vorfeld noch best outstanding guest actress (Alexis Bledel), outstanding production design und outstanding cinematography for a single-camera series) gewonnen.

„The Handmaid´s Tale“ ist eine Eigenproduktion der amerikanischen Streaming-Plattform HULU. Sie wurde erstmalig vom 26.04.17 – 14.06.17 auf HULU ausgestrahlt. Eine zweite Staffel (mit dreizehn Episoden) ist bereits bestätigt und wird im Jahr 2018 ausgestrahlt. Ab dem 4.10.17 soll diese Serie unter dem Titel „The Handmaid´s Tale: Der Report der Magd“ exklusiv bei dem Telekom-Portal Entertain TV zu sehen sein.

 

Trailer zu sehen:

 

 

 

 

 

 

15 Gedanken zu “TV-Serie: „The Handmaid´s Tale, 1. Staffel“

  1. Oh, dann wird das für mich auch ein Schweres diese Serie zu gucken, wo ich das Ungleichgewicht der Geschlechter so hasse; ich Männer die Frauen, wenn auch „nur“ durch Kleidungsvorschriften, unterdrücken verachte, genauso wie Frauen die das unterstützen und fördern.
    Diese Serie wird dann für mich schwer auszuhalten sein, aber ich bin sehr neugierig. Sind sie nicht auch mit einem Emmy belohnt worden?

    Gefällt 2 Personen

    • Glaub es mir, es war auch für mich schwer auszuhalten, diese Serie zu gucken – vor allen Dingen 2x, egal wie fantastisch sie ist…

      Ja das ist mir auch zutiefst zuwider. Ganz genau, schlimm, die Frauen, die das System auch noch unterstützen, auch wenn sie es in der freien westlichen Welt nicht müssten. Die Serie arbeitet auch ganz gut damit, dass bestimmte Frauen (vor allen Dingen die „wives“ und aunts“ dieses System unterstützen bzw. leben. Ohne sie wären die Fundamentalisten nie soweit gekommen. Und auch sie waren ja vorher frei.

      Habe ich doch geschrieben….!!! 🙂 Ja, die Serie hat heute Nacht alle wichtigsten Emmys abgeräumt, insbesondere die Königskategorie „Beste Drama-Serie“. Manno

      Like

  2. „Ein (heterosexueller) Mann wird „The Handmaid´s Tale“ nie so verstehen, sich in die Lage der Handmaids nie so hereinversetzen können wie eine Frau. Vielleicht finden viele Männer diese TV-Serie auch langweilig.“

    Das halte ich jetzt aber doch für ein wenig unfair. Ich habe das Buch im Studium gelesen und eine ziemlich ausführliche Seminararbeit dazu verfasst. Die Serie will ich mir unbedingt anschauen. Und ich würde fast behaupten, dass ich das Buch „besser“ (was auch immer das sein soll) verstanden hab als ein paar der Frauen in jenem Seminar. ☺

    Gefällt 1 Person

    • Ich denke, es geht weniger ums inhaltliche Verstehen, als vielmehr ums sich hineinversetzen. Kein Mann kann nachempfinden wie es sich anfühlt auf Grund seines Geschlechts immer ein Mensch zweiter Klasse zu sein und der Rechte, die sich Generationen Frauen erkämpft haben, beraubt zu werden und womöglich als Brutmaschine zu dienen. Wobei ich nicht bestreiten möchte, dass die jungen Frauengenerationen, auf Grund mangelnder Erfahrung, da auch so ihre Probleme haben.

      Gefällt 2 Personen

      • „Ich denke, es geht weniger ums inhaltliche Verstehen, als vielmehr ums sich hineinversetzen. “
        Das habe ich schon so verstanden. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass ich mich sehr wohl in Offreds (oder generell die Handmaids) Lage hineinversetzen konnte. Das mit den Brutmaschinen stimmt natürlich. Wobei man schon überlegen kann, in wie weit sich da überhaupt jemand rein versetzen kann.

        „Wobei ich nicht bestreiten möchte, dass die jungen Frauengenerationen, auf Grund mangelnder Erfahrung, da auch so ihre Probleme haben.“
        Das meinte ich eigentlich. Beim Schreiben ist es immer schwer den richtigen „Ton“ zu treffen. Mein Kommentar war auch wenn er sich so liest nicht vorwurfsvoll gemeint. Deswegen auch der Smilie. Aber ich denke, dass um die Wirkung von „THT“ zu erleben nicht so sehr das Geschlecht (natürlich auch) als viel mehr Empathie und Gespür für alltägliche Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern.

        Gut möglich, dass Männer und Frauen das unterschiedlich verarbeiten. Aber dass Männer sich nicht hineinversetzen können und deshalb die Serie möglicherweise langweilig finden ist zum Glück faslch.

        Gefällt 2 Personen

    • Natürlich gibt es Ausnahmen, Du scheinst offensichtlich zu den empathischen Männern zu zählen und unfair wollte ich natürlich nicht sein. 🙂 Letztendlich bleibe ich aber dabei, dass nur Frauen sich 100%ig in die Lage der Handmaids in Gilead reinversetzen können. Beispielsweise halte ich mich auch für einen sehr mitfühlenden Menschen und dennoch würde ich es nicht wagen zu sagen, dass ich mich 100%ig in die Afroamerikaner zur Zeiten der Sklaverei reinversetzen kann und kann auch nicht 100%ig nachvollziehen, was es für sie heutzutage noch bedeutet, als Schwarzer in den U.S.A. zu leben. Ich habe eine Idee davon, aber es wäre vermessen von mir zu sagen, dass ich genau weiß, wie sie fühlen.

      Aber toll, dass Du Dich mit der Romanvorlage von „The Handmaid´s Tale“ intensiver beschäftigt hast und sogar eine Seminararbeit verfasst hast. Dann bin ich sehr gespannt, was Du zu der Serie sagst. Schreib bloß was darüber. :)) Und klar, es gibt auch Frauen, die nicht empathisch sind.

      Gefällt 1 Person

  3. Habe damals den Film von Volker Schlöndorff gesehen, aber das ist schon ewig her. Die Serie klingt interessant, aber auch sehr bedrückend. Wenn heute z.B. mehr Überwachung diskutiert wird und Leute sagen, ihnen sei es recht, weil sie ja unbescholten sind, dann denke bzw. sage ich auch immer: „Ihr wisst ja gar nicht, wer mal an die Macht kommt und welches Wissen über Euch dann relevant und gegen Euch genutzt wird.“

    Gefällt 1 Person

    • Habe gehört, dass der Schlöndorffs Film nicht so gut sein soll.

      Was die Überwachung angeht, bin ich da auch etwas naiver unterwegs. Beispielsweise halte ich grundsätzlich Videoüberwachung in öffentlichen Bereichen für wichtig, aber Du hast schon Recht, darüber mache ich mir sonst auch keine Gedanken…

      Gefällt 1 Person

      • Tatsächlich mochte ich den Schlöndorff unabhängig vom Stoff nicht besonders, obwohl tolle SchauspielerInnen involviert waren. Genaueres kann ich aber nicht mehr dazu sagen, weil es schon so lange her ist. Die Videoüberwachung ist so eine Sache. In bestimmter Weise ist es für die Aufklärung wichtig und dient sicher hier und da auch als Abschreckung. Allerdings hilft es wohl niemandem in einer akuten Gefahrensituation. Und deshalb macht mehr nicht unbedingt mehr Sinn.

        Abgesehen davon, finde ich es aber sehr wichtig, dass Handmaid’s Tale auch weibliche Probleme und Lebensfragen angeht. Irgendwie hat man gerade derzeit in so vielen Bereichen den Eindruck, alles sei rückläufig. U.a. auch die Emanzipations- und Gleichstellungsbestrebungen werden wieder mehr „bekampft.“

        Gefällt 1 Person

      • Ja, schade, dass Du damals noch nicht Deinen Blog hattest. Ich finde, es hilft, wenn man über einen Film und ein Thema recherchiert und etwas (egal, ob es nur ein paar Sätze sind) darüber schreibt. Man hat sich mit dem Film mal mehr auseinandersetzt und kann sich daher besser an ihn erinnern. Und notfalls kann man noch mal nachlesen – toll so ein Blog. :))

        „The Handmaid´s Tale“ vereint quasi alle weiblichen Ängste. Im Moment habe ich den Eindruck (und ich hoffe, es ist nicht nur vorübergehend), dass mehr Filme und Serien, die einen weiblichen Charakter im Zentrum haben, auf den Markt drängen. Das wäre sicherlich förderlich, damit wir uns in unserer Gesellschaft nicht wieder rückwärts entwickeln.

        Gefällt 1 Person

      • Dank des Blogs setzt man sich wirklich mehr mit dem Gesehenen auseinander. Sonst sieht man einen Film oder eine Serie, denkt darüber nach und liest vllt noch etwas darüber. Aber das trifft sicher nur, auf die sehr eindringlichen Filme/Serien zu und die übrigen „arbeiten“ nur im Inneren weiter. Aber wenn man darüber schreibt, dann setzt man sich genauer und viel detaillierter auseinander und wenn andere dann ihre Sicht noch abgeben, entsteht ein umfassenderes Bild bzw. Eindruck.

        Ja, ich hoffe, die medialen Produkte haben solchen Einfluss. Aber oft glaube ich, dass sich davon nicht diejenigen erreichen lassen, die über die Themen wirklich nachdenken müssten. Jemand der gegen Gleichberechtigung ist, wird sich kaum einen Film über die Suffragetten ansehen, oder?

        Gefällt 1 Person

      • Na gut, „Suffragette“ war nun leider auch kein wirklich guter Film. Es bedarf, meines Erachtens, einen hervorragenden Film, bzw. eine exzellente Serie um überhaupt ins Bewusstsein derer zu kommen, die mal über Gleichberechtigung nachdenken sollten.

        Gefällt 1 Person

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..