Ich war am 08.08.16 in New York und habe mir folgenden Film im Kino angeschaut:
„Café Society“ (dt. Kinostart: 10.11.16) 96 min drama, comedy
dir. Woody Allen cast: Jesse Eisenberg, Kristen Stewart, Steve Carell, Blake Lively, Parker Posey, Corey Stoll, Jeannie Berlin, Ken Stott
Bobby (Jesse Eisenberg) ist in New York aufgewachsen. In den 1930er Jahren versucht er, in Los Angeles sein Glück zu finden. Vielleicht könnte ihm dabei Onkel Phil (Steve Carell), der vielbeschäftigte und erfolgreiche Hollywood-Agent, behilflich sein. Bobby verliebt sich bald in die Sekretärin seines Onkels, Vonnie (Kristen Stewart). Leider hat die aber einen Freund…
B- (Wertung von A bis F) „Café Society“ ist Woody Allens neuer Film. Es ist sein 47. Film und nicht nur der teuerste, den der New Yorker Filmemacher je inszeniert hat, sondern erstmals hat er auch mit digitalen Kameras gedreht.
In den besseren Woody-Allen-Filmen der neueren Zeit („Match Point“, Midnight in Paris und Blue Jasmine) bekommt man Woody Allen selbst dankenswerterweise nicht zu sehen. In „Café Society“ spielt er zwar auch nicht mit, lässt es sich jedoch nicht nehmen, als Erzähler zu fungieren. Ich hätte gerne auch auf diesen unnötigen Part verzichtet.
Überhaupt hätte ich mir gewünscht, „Cafe Society“ wäre eine Charakterstudie über den neurotischen New Yorker Bobby, der sich in der Fremde (noch dazu im glitzernden Hollywood der 1930er Jahre) zurechtfinden muss. Dass dies funktioniert hätte, sieht man zu Beginn des Films. Leider erzählt Woody Allen später eine völlig andere, in New York angesiedelte Geschichte. Die Ausflüge in die Unterwelt hätten auch aus einem ganz anderen Film sein können und die Geschichte im Ganzen wirkt zu konstruiert und aufgepumpt.
Die Szenen des älteren, jüdischen Ehepaars, Bobbys Eltern (gespielt von Jeannie Berlin und Ken Stott), sind hinreissend und hätten so auch aus einem Coen-Bros.-Film stammen können. Amüsant fand ich die Kurzauftritte von Bobbys permanentrauchenden Gangsterbruder Ben (gespielt von Corey Stoll, den ich mit voller Haarpracht tatsächlich nicht erkannte). Der Form halber sei erwähnt, dass Bruce Willis für die Rolle des Onkel Phil besetzt war. Während der Dreharbeiten war Woody Allen jedoch so unzufrieden mit der Arbeit des Schauspielers, dass er ihn kurzerhand durch Steve Carell ersetzte. Steve Carell ist ein Glücksgriff für den Film. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man denken, dass Woody Allen ihm die Rolle auf den Leib geschrieben hat. Letztlich ist es den beiden o.g. Schauspielern, Steve Carell und dem stets wunderbaren Jesse Eisenberg zu verdanken, dass mich der Film nicht noch mehr gelangweilt hat.
„Café Society“ ist nach Adventureland und „American Ultra“ bereits der dritte Film, bei dem Jesse Eisenberg und Kristen Stewart gemeinsam vor der Kamera stehen.
„Café Society“ wurde erstmalig auf dem Cannes Film Festival 2016 gezeigt. Es war der Eröffnungsfilm der diesjährigen Filmfestspiele in Cannes.
Trailer zu sehen:
vorgeschaltete Trailer:
Trailer v. Film: „Morris From America„
Bewertung des Trailers: B
Kommentar: deutsch-amerikanischer Film mit Craig Robinson.
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Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: mmmh…mal gucken
Trailer v. Film: „Come What May„
Bewertung des Trailers: C+
Kommentar: französischer Zweiter-Weltkriegsfilm mit August Diehl
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: eher nicht
Trailer v. Film: „Mia Madre„
Bewertung des Trailers: B-
Kommentar: Italienischer Film mit John Turturro. Habe ich letztes Jahr auf dem New York Film Festival gesehen.
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: bereits gesehen.
Trailer v. Film: „Denial„
Bewertung des Trailers: B+
Kommentar: Film über den Holocaust-Leugner David Irving. Mit Rachel Weisz, Tom Wilkinson und Timothy Spall
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Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%
Trailer v. Film: „A Man Called Ove„
Bewertung des Trailers: B
Kommentar: schwedische Tragikomödie
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: mal gucken
Letztendlich gucke ich Woodys Filme ja doch immer und bin wirklich gespannt, ob er mir gefällt. Einer der Besten aus jüngerer Zeit für Dich ist ja mein persönlicher Alb (Midnight in Paris) :))
Ich mag Steve Carell. Früher hatte ich Probleme mit ihm, aber er ist wirklich gut und auf jeden Fall besser als Bruce Willis :))
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Ach echt, kann mich gar nicht mehr erinnern, dass Dir „Midnight in Paris“ nicht gefallen hat. Doch für mich war das aus der Erinnerung heraus eindeutig einer der besseren Woody-Allen-Filme. Habe aber sicherheitshalber noch mal nachgeschaut, ob ich einen vergessen habe. 🙂
Steve Carell ist klasse und beinahe jeder ist besser als Bruce Willis. 🙂
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Interessant. Zwischen Willis und Carell liegen ja echt Welten. Midnight in Paris war mein bis dato letzter Versuch etwas von Woody Allen zu konsumieren. Auch das so hochgelobte Manhattan war leider nicht so meins. Vielleicht ein Allanscher Gendefekt… Bei Terry Gilliam habe ich einen solchen Effekt auch schon bemerkt…
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Kann ich durchaus verstehen, dass man mit Allens Filmen nicht immer was anfangen kann. Ich kann ihn selbst nicht sehen, insbesondere wenn man ihm in seinen Filmen abnehmen soll, dass er eine um ca. 40 Jahre jüngere Geliebte hat. Das finde ich absurd. :))
Wie Du hast „Blue Jasmine“ nicht gesehen? Cate Blanchett hat sich mit dem Film unsterblich gemacht. 🙂
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Ja, das ist so ein Punkt. Irgendwie ist er mir auch unsympathisch. Blue Jasmine werde ich mir vielleicht noch irgendwann ansehen. Mir wurde das auch von ein paar Seiten berichtet.
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Kann ich verstehen, ich mag ihn auch nicht. Du MUSST „Blue Jasmine“ sehen und auch unbedingt im Original. Sie ist der Knaller und durch sie ist der Film auch unbedingt sehenswert.
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Aye! Wird erledigt 🙂
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