NYC – Film: "The Master"


Ich war am 25.09.12 in New York und habe mir im Kino angeschaut:

„The Master“ (dt. Kinostart: 21.02.13) 137 min drama
dir. Paul Thomas Anderson cast: Joaquin Phoenix, Philip Seymour Hoffman, Amy Adams, Laura Dern

Es ist 1950, Freddy Quell (Joaquin Phoenix) war bei der Marine und ist aus dem Krieg heimgekehrt. Er ist traumatisiert und versucht, wieder im Leben Fuß zu fassen. Dann gerät er an Lancaster Dodd (Philip Seymour Hoffman). Der ist so etwas wie der geistiger Führer einer neuen Glaubensgemeinschaft namens THE CAUSE. Freddy ist schon bald von dem charismatischen Lancaster in den Bann gezogen…

B+ (Wertung von A bis F) Paul Thomas Anderson hat die Vorlage für „The Master“ geschrieben hat und auch Regie geführt hat. Der Filmcharakter Lancaster Dodd und die Gruppierung THE CAUSE basieren wage auf L. Ron Hubbard und Scientology.

Paul Thomas Anderson („Boogie Nights“, „Magnolia“, There Will Be Blood) inszeniert seine Filme mit einer unglaublichen Klarheit und Schönheit. Die gesamte Ausstattung ist beeindruckend. „The Master“ ist kein Film, der mit einer besonderen Handlung überzeugen kann, vorwiegend sind es Charakterstudien zweier so unterschiedlicher Persönlichkeiten. Freddy fungiert als eine Art Versuchskaninchen für Lancaster und gerade diese Psychospielchen, die Gehirnwäsche waren für mich als Zuschauer schwer aushaltbar. Joaquin Phoenix ist die verlorene Seele Freddy Dodd und zeigt die Zerrissenheit seines Charakters. Die Intensität in Joaquin Phoenix´Spiel hat mich an die eines Daniel Day-Lewis erinnert. Ohne Frage mit solch einer Performance kann man einen Oscar gewinnen.

„The Master“ dreht sich hauptsächlich um Joaquin Phoenix´Charakter´Freddy Quell. Dennoch habe ich die Gewichtung von Joaquin Phoenix und Philip Seymour Rollen als gleichwertig empfunden. Ganz sicher ist es nicht einfach als ein sogenannter Guru zu überzeugen. Lancaster Dodds Aura konnte man sich mitunter nicht entziehen. Das fand ich schon irgendwie angsteinflössend. Was hat Philip Seymour Hoffman nicht schon alles gespielt? „The Master“ zeigt – einmal mehr – wie vielseitig einer der besten Schauspieler unserer Zeit ist. Auch Amy Adams gibt – wie immer – eine eindrucksvolle Performance.

Meiner Meinung nach spielen sowohl Joaquin Phoenix als auch Philip Seymour Hoffman hier Hauptrollen. Beide wurden auf dem Venice Film Festival 2012 auch als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Was die Oscar-Nominierung 2013 angeht, wird derzeit eine Kampagne für P.S. Hoffman geführt wird, die eher in Richtung bester Nebendarsteller geht. Amy Adams kann auch auf eine Nominierung als beste Nebendarstellerin hoffen.

Gesehen habe ich „The Master“ in der 35-mm-Kopie. Gezeigt wird der Film aber auch in der digitalen Fassung und in der wohl sehr eindrucksvollen 70-mm-Kopie. Ein großer Teil des Films wurde im 70-mm-Format gedreht. Sollte ich noch einmal die Möglichkeit haben, „The Master“ in der 70-mm-Fassung zu sehen, werde ich sie nutzen.

„The Master“ wurde offiziell zum ersten Mal auf dem Venice Film Festival 2012 gezeigt. Dort hat der Film den Kritiker-Preis gewonnen, Paul Thomas Anderson den silbernen Löwen für die Beste Regie und Joaquin Phoenix und Philip Seymour Hoffman den Preis für die Besten Darsteller.

Trailer zu sehen:

vorgeschaltete Trailer:

Trailer v. Film: „Smashed“
Bewertung des Trailers: B-
Kommentar: Tragikomödie mit Mary Elizabeth Winstead und Aaron Paul. Leider spielt auch Octavia Spencer mit.
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

Trailer v. Film: „Hyde Park on Hudson“
Bewertung des Trailers: B- (neuer Trailer)
Kommentar: Biografisches Drama über den amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt und seine Cousine. FDR wird von Bill Murray portraitiert, es spielen auch Laura Linney, Olivia Williams und Olivia Colman mit. Film soll leider nicht so gut sein, aber die Performances sind es ganz sicher wert, den Film zu sehen.
Wie oft schon im Kino gesehen: 1 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

Trailer v. Film: „The Sessions“
Bewertung des Trailers: B+
Kommentar: „The Sessions“ erzählt eine wahre Geschichte und ist mit John Hawkes, Helen Hunt und William H. Macy besetzt. Der Film hat auf dem Sundance Film Festival dieses Jahr zwei große Preise abgeräumt hat und könnte bei den Oscars 2013 eine Rolle spielen, zumindest was die Schauspieler angeht.
Wie oft schon im Kino gesehen: 1 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

Trailer v. Film: „Les Misérables“
Bewertung des Trailers: B-
Kommentar: Musical mit Hugh Jackman, Russell Crowe, Amanda Seyfried, Anne Hathaway. Ohne bisher gezeigt worden zu sein, gilt der Film und die Performances als Oscar-Top-Favoriten.
Wie oft schon im Kino gesehen: 0 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

Trailer v. Film: „Silver Linings Playbook“
Bewertung des Trailers: B+
Kommentar: David O. Russells neue Tragikomödie mit Bradley Cooper, Jennifer Lawrence, Jacki Weaver und Robert De Niro. Der Film gilt mittlerweile als großer Oscar-Favorit und es ist wohl nur noch die Frage, wie viele Performance hieraus für den Oscar nominiert werden.
Wie oft schon im Kino gesehen: 1 x
Wahrscheinlichkeit, dass ich den Film anschaue: 100%

8 Gedanken zu “NYC – Film: "The Master"

  1. Wäre auch beunruhigend, wenn ein neuer Film von Anderson nicht ein wenig spalten würde. Bin da optimistisch. Mit seinen Filmen konnte ich inhaltlich bisher immer sehr viel anfangen 🙂

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  2. Boah ist das krass. Habe ich auch gerade erst erfahren. Ich bin gerade in New York, wir sind heute früh noch durchs West Village (wo er wohnte und aufgefunden wurde) spaziert und frühstücken gegangen. Ach ist das schrecklich, der war wirklich einer meiner absoluten Lieblingsschauspieler. (Heul).

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  3. Mir ist er tatsächlich in „Boogie Nights“ das erste Mal aufgefallen. Ich kann mich nämlich noch gut daran erinnern, dass ich dann in „Happiness“ schon besonders auf ihn geachtet habe. Danach dann in „Flawless“, in einigen Filmen wie „The Big Lebowski“, „Twister“ und „Scent of a Woman“ habe ich ihn aber erst später richtig wahrgenommen.

    Ich bin untröstlich, als ob ein guter Freund verstorben ist. 😥

    In den amerikanischen Medien war sein Tod das Top Thema, die haben einen mit Informationen zugedonnert, trotz Super Bowl.

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